SCHACH-SPHINX/02596: Nutzen einer Lektion (SB)

Ein Blick aufs Brett im heutigen Rätsel der Sphinx und die Alarmsirenen ertönen. Der weiße König steckt in den schlimmsten Kalamitäten: massiver Druck über die h-Linie, eine vernichtende Läufer- Dame-Batterie über die a8-h1-Diagonale. Ein einziger Hoffnungsfunke glimmt in seiner Stellung auf. Wenn die schwarze Dame jetzt zieht und Weiß den fürchterlichen Läufer auf b7 eliminieren kann, hätte er berechtigte Aussichten auf einen friedfertigen Ausgang der Schlacht, die er schlecht begonnen und nicht sonderlich gescheit entwickelt hatte. Doch wir wollen ehrlich mit uns umgehen. Ist es nicht so, daß eine verpatzte Partie im Namen einer höheren Schachgerechtigkeit auch entsprechend bestraft werden müßte? Oder menschlich gesprochen: Nur eine Lektion könnte Weiß in Zukunft dazu bringen, grundsätzlicher über die Gesetze der Strategie und Taktik nachzudenken. Ist es nicht so, Wanderer? Und da Schwarz am Zuge war, verhängte er nun das Strafmaß.

Mkpadi - Alboni
London 1998

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Ärger vernebelt auch den schärfsten Gedanken, denn ansonsten hätte Weiß ganz sicherlich die Widerlegung nach 1.d7xc8D Ld6xh2+ 2.Kg1xh2 Dd8-h4+ 3.Kh2-g1 Dh4-g4 gefunden, denn die bestand in der Zugfolge 4.Dc8xe6+! Dg4xe6 5.Sc3-e2! Nimmt Schwarz nun den Springer, so besitzt Weiß nach 5...f3xe2 6.Dc2xe2 großen Materialvorteil, setzt er weiterhin auf ein Matt, so wehrt sein Kontrahent nach 5...De6-g4 6.Se2- g3 alle schwarzen Angriffsbemühungen bequem ab.

Erstveröffentlichung am 10. April 1999

28. Januar 2010