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SCHACH-SPHINX/02639: Alter verdient sich Respekt (SB)


Im Altertum und Alten Testament war es unvorstellbar, dem Alter etwas anderes entgegenzubringen als Respekt und Ehre. Wer sich gegen diese ungeschriebenen Gesetze verging, mußte mit schweren Strafen rechnen. Das Alter galt als Hort der Weisheit, doch in unseren beliebig gewordenen Zeiten mit der Hast der Jugend und ihrer Schnellebigkeit scheinen diese alten Tugenden und Wertauffassungen arg gelitten zu sein. "Greis" ist noch das netteste Wort, "senil" das schlimmste im Munde der modernen Zeit. Freilich gibt es durchaus noch Bereiche, in denen sich auch ein älterer Mensch gegen seine jüngere Konkurrenz durchsetzen kann. Hier, im Schach, ist Alter tatsächlich noch der Hort vieler Erfahrungen und unschätzbarer Kenntnisse. Im heutigen Rätsel der Sphinx machte beispielsweise der Wiesbadener Eric Lobron Bekanntschaft mit der graugewordenen Weisheit eines Viktor Kortschnoj. Letzterer spielte mit den schwarzen Steinen und fand einen dynamischen Weg, um die weißen Figuren gekonnt zu verschnüren, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/02639: Alter verdient sich Respekt (SB)

Lobron - Kortschnoj
Bad Homburg 1998

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Lange gegrübelt, lange gestritten, und dann schlug die Hand aus der Dunkelheit zu: 1.Td1xd7! Lb6xf2+ - oder 1...Td8xd7 2.Lg5xf6+ nebst 3.Df3-g4+ - 2.Df3xf2 Td8xd7 3.Df2-h4! und Schwarz gab auf.


Erstveröffentlichung am 26. April 1999

11. Februar 2010