Schattenblick →INFOPOOL →SCHACH UND SPIELE → SCHACH

SCHACH-SPHINX/02741: Hochburg Georgien (SB)


Georgien ist nicht nur ein altes Kulturland, es ist auch die Hochburg des Frauenschachs. Wenn in Georgien ein Pärchen heiratet, bekommt es als Mitgift ein Schachspiel. Schließlich sind die Abende lang, und die Georgierinnen stehen ihren Männern im Königlichen Spiel um nichts nach. Nicht von ungefähr saßen zwei Georgierinnen fast dreißig Jahre lang auf dem Weltmeisterinnen-Thron, nämlich Nona Gaprindaschwili und Maja Tschiburdanidse. Eine dritte hat den Sprung leider nicht geschafft. Nana Joseliani besaß zwar durchaus das Talent dazu, aber Nervenschwäche in ihrem ersten Kandidatenmatch 1981 verhinderte, daß sie in die nächste Runde kam, und sieben Jahre später unterlag sie dann, als sie sich als Herausforderin favorisieren konnte, ihrer Landsmännin Tschiburdanidse knapp mit 7,5:8,5. Der Thron der Schachkönigin ging dann von Georgien an China und schließlich an Ungarn. Im heutigen Rätsel der Sphinx versuchte Maja Tschiburdanidse ein Comeback. Das Kandidatenturnier in Tilburg 1994 sollte ihr Sprungbrett werden. Sie wurde auch Erste, aber gemeinsam mit der Ungarin Zsuzsa Polgar, die dann den Stichkampf gewann. In Tilburg konnte sie allerdings überzeugen. Mit den schwarzen Steinen stürmte sie nun die weiße Königsburg, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/02741: Hochburg Georgien (SB)

Foisor - Tschiburdanidse
Tilburg 1994

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Sicherlich, Weiß gewann mit 1.Sd4-e6?! die Qualität, büßte dafür jedoch etwas ungleich wertvolleres ein: 1...Tf4-g4! 2.Se6xf8 Se5-f3+ 3.Kg1-h1 Df6-f4 4.g2-g3 Df4-h6 und Weiß gab auf, da 5.h2-h4 Tg4xh4+! in wenigen Zügen matt wird.


Erstveröffentlichung am 31. Mai 1999

17. März 2010