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SCHACH-SPHINX/02811: Auf dem Fundament alter Gambitsysteme (SB)


Bezeichnenderweise eifert die junge Generation der Schachnovizen gern und mit großer Vorliebe den Vorbildern des 19. Jahrhunderts nach. Und zwar in der Anwendung der seinerzeit beliebten Gambitsysteme. Das Evans-Gambit führt die Hitliste der jungen Schachabenteurer an, und ihre Trainer scheinen sie in diesem Punkte sogar zu ermutigen. Wohl aus einem guten Grund. Denn das Fundament eines Turnierspielers ist nun einmal das Taktische. Ohne solch ein Rüstzeug sind alle positionell gefügten Lehrsysteme belanglos. Schließlich sind auch die alten Meister diesen Weg gegangen. Sie haben sich verschiedene Eröffnungen gewählt und hier mit Betonung ihre kombinatorische Kunstfertigkeit ausgebildet. Später erst, als auch ihre Kontrahenten in der Kunst der Verteidigung Fortschritte machten, wechselten sie auf das Terrain der feinen Züge und tiefgründigeren Manöver. Im heutigen Rätsel der Sphinx hatte sich der ungarische Novize Horvath offenbar nicht eingehend genug mit dem Evans-Gambit auseinandergesetzt. Sein letzter Zug 1...Se7-g6? erlaubte es seinem Gegner, die Partie im Stil des 19. Jahrhunderts zu beenden, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/02811: Auf dem Fundament alter Gambitsysteme (SB)

Vaclavik - Horvath
Szombathely 1993

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Die Ausbildung des 14jährigen "Schachkadetten" war von Erfolg gekrönt. In Oropesa del Mar belegte David Navara den zweiten Platz: 1...f5xe4 2.f3xe4 - oder 2.Sc3xe4 Lh5xf3+ 3.Le2xf3 Se5xf3 4.Ld4xg7 De6xe4 5.Lg7xf8 Sf3-e1+! - 2...Lh5-f3+ 3.Le2xf3 Se5xf3 4.Ld4xg7 De6-g4+ 5.Kg2- f1 Sf3xd2+ 6.Dd1xd2 Kg8xg7 7.h4-h5 Ta8-d8 8.Dd2-e3 Dg4-f3 9.De3xf3 Tf8xf3 10.h5xg6 h7xg6 11.Kf1-e2 Tf3-d3 12.Sc3-d5 Td3-d4 13.Ke2-e3 und Weiß gab zugleich auf.


Erstveröffentlichung am 22. Juni 1999

09. April 2010