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SCHACH-SPHINX/02849: Mit sprichwörtlicher Spötterzunge (SB)


Einer der Verfechter der neuen Schachideen, die in den Zwanziger Jahren die Runde machten, war Savielly Tartakower. Und obwohl er, was Werdegang und tiefste Überzeugung anbelangt, kein vollblutiger Vertreter der neuromantischen Schachschule war, so erlaubte er sich doch, im Vorwort eines seiner Bücher eine kurze Lobrede auf den Stil der neuen Generation zu halten: "Mit großer Genugtuung darf man konstatieren, daß die Aufwirbelung des Schachgedankens, die insbesondere in den letzten 10 Jahren platzgegriffen hat, immer weitere Kreise um sich zieht und dem Philistersinn immer neue Schwierigkeiten bereitet. Besonders kennzeichnend für den Erfolg des neuen schachlichen Strebens sind dabei die spieltechnischen sowie psychologischen Ableugnungsversuche der ganzen Bewegung, die von verschiedenen, mehr oder weniger berufenen Seiten unternommen wurden." Daß er selbst in seinen wilden Kampfjahren den Traditionalisten die sprichwörtliche Spötterzunge herausstreckte, beweist das heutige Rätsel der Sphinx. Allerdings sind Flegeljahre keine Herrenjahre, und oft endet der Himmelsritt mit geborgten Federn in der Grube einer pechschwarzen Enttäuschung. Also, Wanderer, Tartakower hatte mit den schwarzen Steinen nicht ganz folgerichtig gespielt und erhielt nun die Quittung dafür.



SCHACH-SPHINX/02849: Mit sprichwörtlicher Spötterzunge (SB)

Forgacz - Tartakower
St. Petersburg 1909

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Kopisten treffen selten das Original. Die Mängel überwiegen meistens: 1...c5-c4! 2.b2-b4 - 2.d3xc4 d4-d3 nebst 3...Lg7-d4 - 2...c4xd3 3.Tb1- b3 Te2xf2! und Weiß gab auf, da er nach 4.Df1xf2 Df3-d1+ eine Figur verliert.


Erstveröffentlichung am 04. Juli 1999

22. April 2010