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SCHACH-SPHINX/02881: Fischers Abschiedsgeschenk (SB)


Nach fast zwanzigjähriger Turnierabstinenz war die hell aufhorchende Schachöffentlichkeit 1992 doch angenehm überrascht, als die amerikanische Legende Bobby Fischer das Remake seines Reykjaviker WM- Kampfes gegen den Russen Boris Spasski recht spannend gestaltete. Gleich in der ersten Runde siegte Fischer und gab der weltweit jeden seiner Züge verfolgenden Großmeistergilde gar Unterricht in der Spanischen Partie. Seine Neuerung schlug voll ein, und das eingedenk der langen Zeit der relativen Untätigkeit. Und auch in der zweiten Runde schien es, als würde Fischer einen Punkt gegen Spasski verbuchen können. Das heutige Rätsel der Sphinx zeigt die kritische Stellung. Fischer mit Schwarz am Zuge besaß Bauer und Qualität mehr. Spasski konnte jedoch auf einen aktiven König und das Läuferpaar verweisen. Eine angemessene Weile grübelte der Amerikaner nun über den Zug 1...Sd2xc4! nach, verwarf ihn dann jedoch und wählte statt dessen 1...Sd2-b3? Am Ende rettete sich Spasski ins Remis. Nun, Wanderer, wie hätte Fischer nach 1...Sd2xc4! gute Gewinnchancen behaupten können?



SCHACH-SPHINX/02881: Fischers Abschiedsgeschenk (SB)

Spasski - Fischer
Sveti Stefan 1992

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Mit 1...Kd7-d6! hätte Klaus Junge den Ausgang der Partie noch offen gestalten können. Eine mögliche Remisvariante für Aljechin bot sich mit 2.Lc1-f4!? e5xf4 3.Td1xd4+ Kd6-c6 4.Td4-d1 Th8-c8 5.Td1-c1+ Kc6-d5 6.Tc1-d1+ und Dauerschach an. Freilich hätte er, da er im Klassement mit einem Punkt zurücklag, auf Sieg spielen müssen. Ob er freilich mit 2.f2-f4!? De6-d7! 3.f4xe5+ Kd6-e6 4.Da7-a6+ Ke6-e7 5.Lc1-g5+ Ke7-e8 erfolgreich gewesen wäre, werden wir nie erfahren.


Erstveröffentlichung am 12. Juli 1999

03. Mai 2010