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SCHACH-SPHINX/02940: In Triumphträumen schwelgend (SB)


Es soll sich tatsächlich so abgespielt haben. Namen und Orte sind unwichtig. Jedenfalls soll ein namhafter Maestro der Schachkunst im kritischen Abschnitt der Partie unerwartet eingeschlafen sein. Seine Stellung stand klar besser, und so träumte er, daß sein Kontrahent ihn mit allen Ehren zum Sieg gratulierte. Wieder zurückgeworfen in die rauhe Wirklichkeit erwachte der Meister, blinzelte sich den Traumstaub von den Augen und erhob sich vom Stuhl. In der Zwischenzeit, als der Schlafende in den schönsten Triumphträumen schwelgte, hatte der junge Gegenspieler seinen Zug ausgeführt und wunderte sich nun, als der hohe Würdenträger ganz gelassen auf den Saalausgang zumarschierte. Also rief er ihm nach und bat um den nächsten Zug. Unser Maestro, noch umfangen von seinem Traumerlebnis, wandte sich mit mürrischem Gesicht um und erwiderte, daß es wohl nicht nötig sei, die doch offensichtliche Gewinnfolge nach der Kapitulation noch vorzuführen und trat durch die Tür. Im heutigen Rätsel der Sphinx schlich sich kein Schlaf und Traum in die Partie, bei der Schwarz mit schönem Umschwenk seine Angriffsmaschinerie gegen den weißen König in Gang setzte, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/02940: In Triumphträumen schwelgend (SB)

Arnaudov - Vogt
Varna 1972

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Der weiße König geriet in ein Mattnetz, als Schwarz mit 1...e5-e4! einen vielseitigen Angriff lostrat: 2.Dc4xe4 Df6-b2+ - die Drohungen rollen mächtig heran - 3.De4-e2 Lh6-e3+!! 4.Kf2-e1 - oder 4.Kf2xe3 Db2- d4# - 4...Db2-c3+ und Weiß gab auf wegen der Mattfolge 5.Ke1-f1 Ld7xb5 6.De2xb5 Dc3-c1+ 7.Kf1-e2 Dc1-d2+ 8.Ke2-f1 Dd2-d1#


Erstveröffentlichung am 31. Juli 1999

23. Mai 2010