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SCHACH-SPHINX/02983: Licht im deutschen Schattendasein (SB)


Die goldenen Jahre des deutschen Schachs liegen lange schon zurück. Man bedenke immerhin, als 1914 nach dem St. Petersburger Turnier die ersten fünf auf den vorderen Plätzen im Klassement vom russischen Zaren zu Großmeistern erhoben wurden, befanden sich darunter mit Siegbert Tarrasch und Emanuel Lasker auch zwei Deutsche. Freilich sind seitdem acht Jahrzehnte vergangen, in denen die Vormacht der deutschen Schachspieler mehr und mehr bröckelte. Nach dem 2. Weltkrieg konnte zwar Robert Hübner kurzfristig Licht in dieses Schattendasein bringen, aber den großen Durchbruch gegen die internationale Konkurrenz schaffte er nicht. Deutscher Nachwuchs muß her, und das hoffnungsvollste Talent für die Zukunft ist sicherlich der 13jährige Dortmunder Arkadij Naiditsch in Rang und Würden eines Internationalen Meisters. Beim diesjährigen Mastersturnier in Dortmund verfehlte er leider die Erfüllung seiner ersten Großmeisternorm. Zwei der benötigten sechs Punkte fehlten ihm. Sein Konto verzeichnete zuletzt zwei Siege, aber auch drei Niederlagen, Tribut an seine Turnierunerfahrenheit. Im heutigen Rätsel der Sphinx gelang ihm ein schöner Sieg mit den schwarzen Steinen gegen den Ukrainer Michael Feygin, der immerhin fast 100 Elo-Punkte mehr auf dem Kerbholz hatte, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/02983: Licht im deutschen Schattendasein (SB)

Feigin - Naiditsch
Dortmund 1999

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
1...Lc7xe5 2.d4xe5 d5-d4 war einen Versuch wert, mehr aber auch nicht, denn nach 3.Le3xh6! g7xh6 4.Sc3-e4 d4-d3 5.e5-e6 d3-d2 6.Se4xd2 Td8xd2 7.e6-e7 Td2-e2 8.Kg1-f1 Te2-e5 9.Tf7-f8! Sh7xf8 10.Dg6-f6+ mußte sich Schmittdiel dennoch geschlagen geben, weil Damenverlust nicht zu verhindern war.


Erstveröffentlichung am 16. August 1999

06. Juni 2010