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SCHACH-SPHINX/03057: Anderssens trüber Fleck (SB)


"Die Immergrüne", jene Glanzpartie in der Schachgeschichte, machte Adolf Anderssen berühmt. Sein Kontrahent Jean Dufresne wurde hingegen für ewig mit dem Makel des Verlierers behaftet. Was half es, daß Dufresne als Autor des erfolgreichsten deutschen Lehrbuchs zeichnete. Man sah doch zumeist in ihm jenen, der gegen den großen Anderssen in Bausch und Bogen und durch eine unübertreffliche Kombination besiegt worden war. Und in der Tat stand es um Dufresnes Schachkunst nicht sonderlich hoch - zumindest gemessen an der Anderssens. Freilich klebt auch an der Heldenbrust Anderssens ein trüber Fleck. Denn ein Jahr vor seiner Glanzleistung hatte er mit Dufresne bereits die Klingen gekreuzt und war aus diesem Zweikampf ohne Lorbeer hervorgegangen. Im heutigen Rätsel der Sphinx erlitt Anderssen, gar mit den weißen Steinen, eine faustdicke Niederlage, Wanderer, gegen sein späteres Immergrün-Opfer.



SCHACH-SPHINX/03057: Anderssens trüber Fleck (SB)

Anderssen - Dufresne
1851

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
An Fischers Partien wird sich die Welt noch lange laben können: 1...Ta4-a2! 2.Kg2-f1 - nicht gut, aber auch 2.Ta1xa2 Da7xa2 3.Te1-e2 Tc8xc3 oder 2.Kg2-h1 Da7-f2 hätte die Partie nicht retten können - 2...Tc8xc3 und Weiß gab auf. Es drohte 3...Tc3-f3+ und 3.b2xc3 wird sofort matt wegen 3...Da7-f2#


Erstveröffentlichung am 11. September 1999

01. Juli 2010