Eine der kuriosesten Gestalten in der Schachgeschichte war der russische Großmeister Kotow. Seine Spielstärke war vorbildlich und auch seine Tugendhaftigkeit kannte keine Grenzen. Warum dies? Nun, gegen stärkere Gegner erzielte er überraschend viele Gewinne, doch traf er auf einen schwächeren Kontrahenten, so gab er die errungenen Punkte wieder ab. Man gab ihm ebendeswegen den Namen einer halbliterarischen, halbgeschichtlichen Figur: Robin Hood. Er nahm von den Starken und gab es den Schwachen. Der englische Großmeister Jim Plaskett eifert seinem Vorbild in manchem nach. Auch er pflegt gerne gegen hohe Prominenz zu gewinnen, um sodann gegen weniger renommierte Kontrahenten zu straucheln. Im heutigen Rätsel der Sphinx freilich zeigte Plaskett mit den weißen Steinen solche Geberfreuden nicht, Wanderer.
Plaskett - Swanson
England 1998
Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Junges Auge, junges Kämpferherz: 1.Lc2-h7+! Kg8-f7 - 1...Kg8xh7 2.Dd2- c2+ wird matt - 2.Dd2-c2 Kf7-e7 3.Ta1-a7+ Sd5-c7 4.Dc2-e4 Tc6-d6 5.Lh7- g6 Dd8-b8 6.Le5xd6+ und Schwarz gab auf, da zuviel Material verlorengeht.
Erstveröffentlichung am 06. Oktober 1999
27. Juli 2010