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SCHACH-SPHINX/03151: Wählerischer Weltmeister (SB)


Nach seinem Titelgewinn 1927 hatte Alexander Aljechin nichts Eiligeres zu tun, als seinem Vorgänger José Capablanca all jene Steine in den Weg zu legen, die er selbst in mühevoller Kleinarbeit beiseite räumen mußte, ehe der Kubaner ihn als Herausforderer akzeptierte. Ein Rückkampf war Aljechin nie in den Sinn gekommen. Offerten des Kubaners blieben unbeantwortet. Nachdem Aljechin die Krone für sich erobert hatte, wählte er als seinen Herausforderer zunächst Efim Bogoljubow, obwohl von vornherein klar war, daß sein ehemaliger Landsmann nicht den Schimmer einer Chance gegen ihn hatte. Bei seinem nächsten Kontrahenten, den Holländer Max Euwe, verkalkulierte sich Aljechin freilich. Statt wie ein Rachegott über Euwe herfallen zu können, kassierte Aljechin 1935 eine schimpfliche Niederlage. Er holte sich den Titel zwei Jahre später wieder zurück, war in der Folgezeit jedoch vorsichtiger. Einem dritten Herausforderer konnte er sich allerdings nicht mehr stellen. Der 2. Weltkrieg kam dazwischen und 1946 spielte Aljechin die letzte Partie seines Lebens. Im heutigen Rätsel der Sphinx aus den bewegten 30ziger Jahren traf er auf den Ex-Weltmeister Emanuel Lasker. Mit Weiß am Zuge fand Aljechin nun eine gar königliche Siegeskombination, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03151: Wählerischer Weltmeister (SB)

Aljechin - Em. Lasker
Zürich 1934

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Weiß forcierte den Angriff auf den schwarzen König ungeachtet des drohenden Springerschachs auf c2 mit 1.Th1-h6! Sb4xc2+ 2.Ke1-f1 Sc2-d4 - nichts Besseres gab es - 3.Dh7xg6+ Kf7-g8 4.Dg6-h7+ Kg8-f7 5.Se4xd6+ Dc7xd6 6.Th6xd6 Sd4-e6 7.Sg3-f5 Tf8-h8 8.Sf5-h6+ und Schwarz gab auf.


Erstveröffentlichung am 10. Oktober 1999

01. August 2010