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SCHACH-SPHINX/03253: Erfolgsmensch par excellence (SB)


Was Lasker, Capablanca und Aljechin für die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts waren, das bündelte Michail Botwinnik für die zweite Jahrhunderthälfte in seiner Person zusammen. Mehr noch jedoch als seine drei Vorgänger auf dem Thron des Weltmeisters verschaffte Botwinnik dem Schachspiel einen sportlichen und gesellschaftlichen Durchbruch. Botwinnik war der Erfolgsmensch par excellente. Eine Niederlage empfand er als persönliche Kränkung, als einen Flecken auf seiner weißen Weste, und entsprechend verbissen und zielorientiert ging er zu Werke, um die Schwarte wieder auszuwetzen. Kein Titelträger hat sich seine Krone so häufig nach einem Verlust wiedergeholt. Botwinnik war prägend für das Schach der späten Vierziger bis Mitte der Sechsziger Jahre. Und auch später drückte er der Schachkunst seinen Stempel auf mit der Rekrutierung junger Schachtalente in einem speziell dafür eingerichteten Lehrinstitut. Karpow und Kasparow waren die namhaftesten Absolventen seiner Schule. Im heutigen Rätsel der Sphinx fand Botwinnik mit den weißen Steinen eine unglaubliche Opferkombination, Wanderer, deren Schönheit mit der Plötzlichkeit ihrer Anwendung durchaus konkurrieren kann.



SCHACH-SPHINX/03253: Erfolgsmensch par excellence (SB)

Botwinnik - Portisch
Monte Carlo 1968

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Schach und Kultur, zwei Wege, die sich immer kreuzen: 1.Td1-d7 Tc8-c7 2.Td7-d8+! Ke8xd8 3.Se5xf7+ Kd8-d7 4.De2-g4+ Kd7-c6 5.Dg4-e6+ und Schwarz gab auf, da 5...Kc6xc5 6.De6-d6+ Kc5-c4 7.Sf7-e5# Matt wird.


Erstveröffentlichung am 08. November 1999

05. September 2010