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SCHACH-SPHINX/03341: Verliebt in Caissa (SB)


Während man bei uns in Deutschland immer noch darüber rätselt, ob Goethe ein Freund oder Verächter des Schachspiels war, hat man in Rußland nie Probleme oder Berührungsängste zwischen Schriftstellerei und Königlichem Spiel gehabt. Ganz im Gegenteil erwärmten sich früh in den Anfängen des Turnierlebens russische Autoren für das Spiel auf dem karierten Brett. Allen voran ist Iwan Turgenjew zu nennen, der noch heute mit seinen Erzählungen und Romanen eine weltweite Fangemeinde um sich scharrt. Daß er nicht nur mit seiner Feder entzückende Geschichten zu dichten, sondern auch das Schachspiel als Amateur hervorragend zu handhaben wußte, davon zeugt das heutige Rätsel der Sphinx, wo er mit den schwarzen Steinen den polnischen Meister Matschusski bezwang, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03341: Verliebt in Caissa (SB)

Matschusski - Turgenjew
Paris 1861

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Es zeichnete Tschigorin aus, daß er in seinen Kombinationen stets einen Grenzverlauf schuf zwischen Wissenschaft und Kunstfertigkeit: 1.Sd6xf7! Kg8xf7 2.e5-e6+ Kf7xe6 - der König in der Mitte, der halbe Sieg - 3.Sf3-e5! Dd7-c8 4.Tf1-e1 Ke6-f6 5.Dd1-h5 g7-g6 6.La3xe7+ Kf6xe7 7.Se6xg6+ Ke7-f6 8.Sg6xh8 Lf6xd4 9.Tb1-b3! Dc8-d7 10.Tb3-f3 Ta8xh8 11.g2-g4 Th8-g8 12.Dh5-h6+ Tg8-g6 13.Tf3xf5+ und Schwarz gab auf. Auf 13...Dd7xf5 gewinnt 14.Dh6-f8+ zuviel Material.


Erstveröffentlichung am 09. Dezember 1999

04. Oktober 2010