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SCHACH-SPHINX/03859: Eröffnungstheoretischer Dadaismus (SB)


Das sogenannte Anti-Grünfeld-System 1.d2-d4 Sg8-f6 2.c2-c4 g7-g6 3.Sb1- c3 d7-d5 4.c4xd5 Sf6xd5 5.Sc3-a4!? weckt paradoxe Erinnerungen an eine Zeit der größtmöglichen Unbekümmertheit hinsichtlich eröffnungstheoretischer Fragen und Prioritäten. Doch um was über eine Zeit handelt es sich dabei? Ist es eine Epoche, die in schamloser Offenheit alles für akzeptabel hält, insofern es nur die Spielregeln erfüllt? Ehrlicherweise sollte man weniger von einer Zeit als vielmehr von Tollkühnheiten sprechen. Offenbar hat auch das Schachspiel seinen Dadaismus. Im heutigen Rätsel der Sphinx erlebte Weiß mit diesem System jedenfalls sein allerblauestes Wunder, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03859: Eröffnungstheoretischer Dadaismus (SB)

Groffen - van Wely
Vlissingen 1998

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Der klassische Schwachpunkt als Hebel zum Sieg: 1.Lc4xf7+! Kg8-h8 - erzwungen, denn 1...Tf8xf7 2.Dh4-d8+ Kg8-g7 3.Tf4xf7+ Kg7xf7 4.Ta1-f1+ führt zum Matt - 2.Ta1-e1 g6-g5 3.Te1xe5 g5xh4 4.Te5-e7 b7-b5 5.Kh1-g1 h4-h3 6.g2-g4 Ta8-b8 7.g4-g5 d6-d5 8.c2-c3 h7-h6 9.g5-g6 Tb8-b7 10.Lf7xd5 und Schwarz gab auf.


Erstveröffentlichung am 24. Mai 2000

27. März 2011