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SCHACH-SPHINX/03897: Die Mühlen von St. Petersburg (SB)



Die Stellung im heutigen Rätsel der Sphinx ist seit einigen Jahren bekannt. Sie stammt aus der Tarrasch-Variante der Französischen Verteidigung 1.e2-e4 e7-e6 2.d2-d4 d7-d5 3.Sb1-d2 und bildete in mehreren Partien den kontroversen Stoff der Auseinandersetzung. Die Erfahrungen für den Nachziehenden war wenig erbaulich. In einer Partie Korneev-Vakhidov, Ubeda 1997, geschah 19...Lc8-d7 20.Td1-d4 Dc7-e5 21.Lc1-e3 Ld7-c6 22.Td4-g4+! Sf6xg4 23.Df3xg4+ Kg6-f6 24.Dg4-h4+ mit weißem Sieg im 36. Zug. Nicht besser war das Resultat nach 19...Dc7-e5 20.Lc1-e3 De5-h5 21.Df3xh5+ Kg6xh5 22.Kh1xh2 Sf6-g4+ 23.Kh2-g3 Sg4xe3 24.f2xe3 in der Begegnung Ponomariov-Sadvakasov, Lausanne 1999, wo Weiß seinen Vorteil im 54. Zuge verwerten konnte. Die offizielle Meinung der Theorie ist, daß Schwarz am besten mit 19...Lh2-e5 20.Df3- e3 Sf6-e4! fortsetzt, wonach Weiß gezwungen ist, in ein Dauerschach einzulenken. Beim großen Turnier kürzlich in Bali hatte der amtierende FIDE-Weltmeister Alexander Khalifman gleich in der ersten Runde sehr zielstrebig diese Position mit den schwarzen Steinen angestrebt. Wenige Züge später erhob er sich als Sieger von seinem Stuhl. Nun, Wanderer, mit welcher Fortsetzung bewies der Weltmeister der FIDE, wie effektiv seine Mühlen in St. Petersburg mahlen?


SCHACH-SPHINX/03897: Die Mühlen von St. Petersburg (SB)

Zaw Win Lay - Khalifman
Bali 2000

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Kreativität steht in der Denkhierachie höher als bloße Rechengewalt: 1...f4-f3! 2.De2xe3 f3xg2 3.Kg1xg2 Tf8-f3 4.Le1-g3 - oder 4.De3-e2 Dc8- h3+ 5.Kg2-g1 Tf3xf1+ 6.De2xf1 Se5-f3+ 7.Kg1-f2 Dh3xh2+ 8.Df1-g2 Te8- e2+! - 4...Tf3xe3 5.Sf1xe3 h5-h4 6.d5-d6 Dc8-c6+ 7.Se3-d5 h4xg3 8.h2xg3 Se5-c4 9.Kg2-f2 Dc6-d7 10.Sd5-e7+ Te8xe7 11.d6xe7 Lg7-d4+ und Weiß gab auf.


Erstveröffentlichung am 05. Juni 2000

09. April 2011