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SCHACH-SPHINX/04255: Faulenzer aus Profession (SB)


Von Boris Spassky, der 1972 in Island seinen Titel an den Amerikaner Bobby Fischer verlor und über sich selbst gerne behauptete, er sei ein notorischer Faulenzer, was wiederum seinen Trainern schlaflose Nächte bereitete, kann man sich kaum vorstellen, daß er in jungen Jahren ein leidenschaftlicher Leichtathlet war und gar eine sportliche Laufbahn einschlagen wollte. Die sowjetischen Sportfunktionäre entdeckten in ihm freilich noch ein anderes Talent, und das hatte er nicht in den Beinen, sondern im Kopf. Früh steckte ihn der Verband von Leningrad daher in die Schachleistungsriege, und Spassky enttäuschte nicht. 1953, gerade einmal 16jährig, errang er den Titel des 'Internationalen Meisters', und 16 Jahre später setzte er sich die Krone des Weltmeisters auf. Eine schillernde Karriere für jemanden, der ursprünglich seine Muskeln gebrauchen wollte, um Rekorde zu erzielen. Das Schach scheint ihm dann doch diese Lust aufs Körperliche genommen zu haben. Auf dem Brett jedoch konnte Spassky wie im heutigen Rätsel der Sphinx seine Gedanken sehr wohl in handlungsmächtige Kombinationen verwandeln. Spassky gewann mit den schwarzen Steinen sehr eindrücklich, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/04255: Faulenzer aus Profession (SB)

Tolush - Spassky
UdSSR 1955

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Auch ein Polemiker wie Gutmayer hätte bei 1.Lg2-h3! De6xh3 2.Td4xf4! vor Freude in die Hände geklatscht. Schwarz streckte die Waffen, denn gegen die Drohungen 3.Lc3xe5+ oder 3.Tf4xf8+ half ihm auch der Gegenschlag 2...Ld5xf3+ 3.e2xf3 Td7xd3 nicht.


Erstveröffentlichung am 29. September 2000

09. Januar 2012