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SCHACH-SPHINX/04272: Im Auge des Zufalls (SB)


Das Auge reflektiert, wirft Schatten, Farben, blasse Gedanken aufs Brett, und ordnet die Figuren im Geiste zu neuen Formationen um. Die Abstraktionsfähigkeit des Auges ist immens. So wie man in vorbeiziehenden Wolken plötzlich Gesichter, ja ganze Geschichten zu erkennen glaubt, übt sich der Schachspieler auch in dieser Kunst. Es heißt dann, er denke. Die einzelnen Schritte bilden schließlich eine Richtung und dann eine Ordnung, aus der heraus sich der Einfall in die Welt bricht. Aus Abstraktem wird ein Faktum, aus dem Vergleich verschiedener Möglichkeiten entsteht eine Realität. Eins baut sich aufs andere auf, und so sind es zwei Gedankenbildner, die im Wettstreit miteinander den ungefügten Stoff nach ihrem Vermögen bearbeiten. Im heutigen Rätsel der Sphinx hatte sich Weiß dergestalt eine angriffsstarke Stellung geschaffen. All seine Figuren besetzten wichtige Knotenpunkte. Aber noch fehlte der Faden, der Zufälligkeiten zu etwas Zwingendem verband, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/04272: Im Auge des Zufalls (SB)

Blussen - Pugachow
Fernpartie 1966

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
In der Eile des Gefechts und vielleicht auch voreingenommen von einer raschen Remiseinigung übersah Anand die siegreiche Mattkombination 1...e4-e3! 2.Tf2-h2 Ta8-a3+ 3.Kc3-b2 Ta3-a2+! 4.Kb2xa2 Dg6-c2+ 5.Ka2- a1 Th7-a7#


Erstveröffentlichung am 04. Oktober 2000

27. Januar 2012