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SCHACH-SPHINX/04280: Beglückende Ausnahme (SB)


Es ist ein Akt der Höflichkeit, wenn sich einer der Spieler, nachdem er in der Eröffnung oder im Mittelspiel eine Figur eingebüßt hat, erhebt, seinem Kontrahenten die Hand schüttelt und aufgibt. Er rechnet sich keine Chance mehr aus, glaubt zu wissen, daß der andere lediglich alle Figuren abzutauschen braucht, um dann im Endspiel mit Hilfe ebendieser Mehrfigur einen beliebigen Bauern in eine Dame zu führen mit leichtem Gewinn. Es ist nicht nur ein Akt der Höflichkeit, es ist auch der Respekt vor dem anderen. Schließlich handelt es sich nicht um eine Vorgabepartie. Freilich, im Endspiel gibt es nicht wenige Fälle, wo selbst eine Mehrfigur der überlegenen Seite nicht zu einem Sieg verhelfen kann. Mit Turm und Läufer gegen einen einzelnen Turm bei bauernloser Stellung ist die Partie in der Regel tot und remis. Doch auch hier gibt es wie im heutige Rätsel der Sphinx Ausnahmen. Wenn besondere Umstände eintreten und der unterlegene König in der Nähe eines Eckfeldes gefangen ist, ist ein Matt möglich. Also, Wanderer, Schwarz am Zuge durchbrach die allgemeine Remisregel.



SCHACH-SPHINX/04280: Beglückende Ausnahme (SB)

Tyrtania - Baker
London 1995

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Kurt Richters Worte in Ehren, aber manchmal muß man angreifen, ehe die Gelegenheit zu einem gekonnten Mattüberfall verstreicht: 1...Sf6-g4+! 2.h3xg4 - oder 2.Kh2-g1 Sf2xh3+ 3.Kg1-h1 De3-g1+ 4.Tf1xg1 Sh3-f2# - 2...Sf2xg4+ 3.Kh2-h3 De3-h6+ 4.Kh3xg4 Lg6-h5+ 5.Kg4-f5 - auf andere Königszüge folgt 5...Lh5-f3# - 5...Dh6-f6#


Erstveröffentlichung am 06. Oktober 2000

04. Februar 2012