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SCHACH-SPHINX/04352: Schwächelnder Künstler (SB)


Über Wassily Iwantschuk läßt sich sagen, daß er auf dem Gebiete der Eröffnungstheorie im Vergleich zu anderen Großmeistern mit Sicherheit der schöpferischste Adept des Neuen ist. Seine Ideen, die er in zuweilen jahrzehntealte Varianten hineinpflanzt, zeichnet fast immer ein hohes Maß an Originalität an. Es ist schwer für seine Gegner, schon früh in der Partie damit konfrontiert, mit Iwantschuks Neuerungen klarzukommen. Schon deswegen, weil diese Neuerungen wie die Spitze eines Eisberges ein weitaus größeres Volumen einnehmen. Iwantschuks Problem ist allerdings, daß er im taktischen Duell zuweilen den Faden verliert. Aus großartigen Ideen werden dann leider wie auch im heutigen Rätsel der Sphinx unverdiente Niederlagen. Sein Kontrahent Viswanathan Anand ist nämlich ein Virtuose der Kombinationen, wie er mit Weiß schlagend unter Beweis stellte, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/04352: Schwächelnder Künstler (SB)

Anand - Iwantschuk
Dortmund 1997

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Man muß nicht unbedingt ein Rudolph Spielmann sein, um zu wissen, daß ein Gambitkünstler auf Sieg und nicht auf Qualitätsgewinn spielt: 1.Tf1xf6! g7xf6 2.De3-g3+ Kg8-h8 3.La3-e7! und Schwarz gab auf.


Erstveröffentlichung am 27. Oktober 2000

16.‍ ‍April 2012