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SCHACH-SPHINX/04405: Optik ins Nirgendwo (SB)


Nach dem spektakulären Rücktritt des Amerikaners Bobby Fischer mußte die Schachwelt bis zum Jahre 1992 warten, ehe sie wieder etwas vom Ex- Weltmeister hörte. Zwar hatte sich Fischer zwischenzeitlich mit einigen anrüchigen Geschichten und Verlautbarungen in Szene gesetzt, doch ans Brett zurückzukehren dachte er keinen Augenblick, so schien es zumindest. Offenbar war ihm dann 1992 die Börse ausgegangen. In der Not frißt der Teufel bekanntlich Fliegen und jeder Schwur, noch so heilig, verfällt, wird Opfer der äußeren Umstände. So arrangierte ein jugoslawisches Konsortium ein Treffen zwischen Fischer und dem Russen Boris Spasski, gewissermaßen ein Remake ihres Weltmeisterschaftskampfes von 1972. Für Spasski hatte das Duell neben merkantilen Erwägungen noch den Reiz, sich an Fischer für die Niederlage in Reykjavik rächen zu können. Der Amerikaner gewann zwar das Match, mußte sich aber dem Mann aus St. Petersburg, der seinerzeit 56 Jahre zählte, im heutigen Rätsel der Sphinx geschlagen geben. Fischer, der mit den schwarzen Steinen spielte, wählte das Angenommene Damengambit, eine Variante, die erstmals zwischen den beiden Kontrahenten auf dem Brett erschien. Es rächte sich allerdings, daß er dem Turnierschach so lange ferngeblieben war. Die Mechanik seines Auges war wohl ein wenig eingerostet, denn mit 1...Sc5xe4? 2.f3xe4 Tc7- c3+ hoffte er vergebens auf den Rückgewinn der Figur. Also, Wanderer, welchen Zug wählte Spasski nach dem verfehlten Springeropfer für Fischers Fiasko?



SCHACH-SPHINX/04405: Optik ins Nirgendwo (SB)

Spasski - Fischer
Sveti Stefan 1992

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Trotz der zahlenmäßigen Unterlegenheit war Kasparow spielerisch gesehen doch der Überlegene, was insbesondere Matthias Wahls nach 1.Sd6-f7+ Kh8-g8 2.Td1xd5! Dc6xd5 3.Dg3xc7 Dd5xe6 4.Sf7-d6 De6xa2 5.Dc7xb7 Da2-e2 6.Db7-d5+ Kg8-h8 7.Sd6-f7+ zu spüren bekam. Der Hamburger Großmeister gab angesichts der beiden Mattfolgen 7...Tf8xf7 8.Dd5-d8+ Tf7-f8 9.Dd8xf8# bzw. 7...Kh8-g8 8.Sf7-h6+ Kg8-h8 9.Dd5-g8+ Tf8xg8 10.Sh6-f7# auf.


Erstveröffentlichung am 13. November 2000

08. Juni 2012