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SCHACH-SPHINX/04701: Sonnenstrahl eines kurzen Glücks (SB)


Die Kurzpartie, auch Partie auf Stummelbeinen genannt, ist das Liebkind des Publikums. Wo anders als in eben diesen abgewürgten Partien sind sich Kiebitz und Meister so seelenverwandt? Ein strauchelnder Meister, der nicht über den 25. Zug hinauskommt, scheint noch etwas von der Wurzelnähe und Erdverbundenheit des Laientums zu besitzen. Man fühlt Mitleid mit ihm, zweifelsohne, kann sich jedoch eine goldene Schadenfreude nicht verkneifen. Wie ein Wetterleuchten huscht dann ein Lächeln von Gesicht zu Gesicht. Ja, wenn die Großen fallen, sind sie uns menschlich nahe. Und auch der Novize lernt, daß auf der Karriereleiter auch einige Stufen morsch sind, und kehrt vergnügt zu seinem Schachbrett zurück, den Gedanken im Geiste tragend, daß ihm diese Patzerpartie gewiß nicht untergekommen wäre. Nun, Wanderer, im heutigen Rätsel der Sphinx wollen wir uns einmal auf Kosten des Schachfreundes Milesi amüsieren, der in der Diagrammstellung zuletzt 1.Sb1-c3? gezogen hatte und damit den Reigen gegen seinen König eröffnete. Indes soll er uns nicht allzu sehr deswegen zürnen, Kurzpartien kommen bekanntlich in den besten Familien vor!



SCHACH-SPHINX/04701: Sonnenstrahl eines kurzen Glücks (SB)

Milesi - Lampart
Zürich 1979

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Man glaubt es kaum, aber nach 1...Tc8xc2? wurde der schwarze Turm tatsächlich das Opfer der lange Fäden spinnenden weißen Dame: 2.Dg3- f3! - mit den Drohungen 3.Se4-f6+ und 3.Df3xf7+ - 2...Sd7-c5 - pariert alle Drohungen, aber ... - 3.Df3-d1! und Schwarz gab auf, denn es drohte nun nicht nur Turmverlust, sondern auch Matt infolge von 4.Td4- d8+


Erstveröffentlichung am 17. Februar 2001

01. April 2013





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