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SCHACH-SPHINX/04792: Spießrutenlauf in Dubai (SB)


Schacholympiaden stehen zwar im Zeichen des Friedens, sie können allerdings nicht verhindern, daß sich Ressentiments dennoch zu Wort melden, beispielsweise 1986 in Dubai. In der Wüstenstadt der Vereinigten Arabischen Emirate trafen seinerzeit 108 Ländermannschaften zum Duell am königlichen Brett zusammen. Doch vorher war es zwischen dem Gastgeberland und Israel zu unüberbrückbaren Hindernissen gekommen. Die gespannte Lage zwischen Arabern und Juden hatte auch vor dem Schachspiel nicht haltgemacht. Israel wurde kurzerhand ausgeladen. Für das Team aus der Sowjetunion bedeutete Dubai ebenfalls einen Spießrutenlauf. Sie gewannen zwar knapp vor England und den USA, mußten allerdings zum zweiten Mal in Folge gegen die Amerikaner eine 1,5:2,5-Schlappe hinnehmen. Die Araber, die trotz ihrer Petro-Dollar schachlich gesehen noch ein Entwicklungsland sind, feierten den amerikanischen Sieg als den ihren. Warum? Nun, der bereits als Kind mit seiner Familie nach Amerika ausgewanderte Syrer Yasser Seirawan war das entscheidende Zünglein an der Waage zum amerikanischen Erfolg. Ausgerechnet der russische Top- Spieler Garry Kasparow war der Gewieftheit des Syrers im heutigen Rätsel der Sphinx zum Opfer gefallen. Nun, Wanderer, Kasparow zog 1...Th7-h3? und verlor.



SCHACH-SPHINX/04792: Spießrutenlauf in Dubai (SB)

Seirawan - Kasparow
Dubai 1986

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Ein wenig mehr Optimismus und weniger Untergangsstimmung und Meister Beckman hätte bequem die hübsche Widerlegung 1...Lg7-c3+! 2.b2xc3 e7xd6! gefunden, denn nun wären die Abzugsschachs 3.Le4-c6+ Ke8-f8 4.De4-e8+ Kf8-g7 5.Sb5xd6 Lc8-e6 als auch 3.Le4xg6+ Ke8-f8 4.Lg6-d3 Lc8-d7 5.c3-c4 Tb8-e8 wertlos gewesen.


Erstveröffentlichung am 19. März 2001

01. Juli 2013





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