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SCHACH-SPHINX/04819: Der Mann aus Taschkent (SB)


Von Jurgi Tadsiewitsch Agsamow sagte man, daß eine Stellung toter als tot sein könnte, er würde sie dennoch weiterspielen. Sein kämpferischer Wille wurde nur noch von seinem Kombinationstalent überboten. 1954 erblickte er in Elmalik in der Nähe von Taschkent das Licht der Welt. Es war ein hartes Land, so lernte er von ihm Ausdauer. Es war eine harte Zeit, so lernte er von ihr einen unerschütterlichen Kampfgeist. Und so waren auch seine Partien, Reflexionen seines Lebens. Niemand sonst spielte so lange Partien wie er. Niemand ging so oft in die Hängepartie wie er. Er besaß einen unverwüstlichen Charakter, war ein Spieler, der auf dem Brett stets mit Verbissenheit stritt. In einem Remis, das restlos ausgepreßt schien, erblickte er noch ein verborgenes Quentchen Kampf. Vieles hätte er dem Schach noch geben können, wenn er 1986 nicht bei einem Bergunglück den Tod gefunden hätte! Im heutigen Rätsel der Sphinx soll an diesen Streiter Caissas erinnert werden, der im Ausland leider viel zu wenig bekannt wurde. Die Ben-Oni-Verteidigung spielt man nicht zum Vergnügen, und Agsamow schon gar nicht. Man schaue sich nur die unverhohlene Wut der schwarzen Stellung an. Nun, Wanderer, aus welcher Richtung kam der Blitz?



SCHACH-SPHINX/04819: Der Mann aus Taschkent (SB)

Kharitonow - Agsamow
Sewastopol 1986

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Dr. Hermann Meyer hatte das Turmopfer auf g7 ausgespäht und erzwang mit 1.Tg1xg7+! sogleich die Aufgabe der Partie. Auf 1...Kf7xg7 setzt 2.Df5-h7# Matt. Die Ablehnung führt nach 1...Kf7-e8 2.Df5-d7# jedoch zum gleichen Ergebnis.


Erstveröffentlichung am 28. März 2001

28. Juli 2013





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