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SCHACH-SPHINX/04833: Zwischen Leichtsinn und Realismus (SB)



Zwischen Leichtsinn und Realismus verläuft ein schmaler Pfad. Für einen Schachspieler stellt sich daher das Problem, seinen Fuß so zu placieren, daß er zwar das Risiko in einer Art Realitätsbeklemmung nicht scheut, andererseits jedoch die Balance zwischen fragwürdigen und fraglichen Zügen aufrechterhält. Vermeiden beide Spieler den Schritt aus dem realitätskonformen Bereich heraus, so versandet die Partie in einem salonmäßigen Remis. Sie ist dann keiner weiteren Würdigung wert als der, daß man sie in irgendeiner Kartei oder Statistik vermerkt. Spielen beide jedoch allzu hasardeurisch, so wird man die Partie zwar gern unter der Rubrik 'Mut zur Tat' abstellen, aber keinen Hochgenuß an ihr haben. Das Schachherz schlägt für den Spieler, der die Grenzen des Risikos mit Bedacht verletzt. Nun fragt sich, Wanderer, ob im heutigen Rätsel der Sphinx Geschenk oder eigenes Vermögen den Ausschlag gab zum Zustandekommen der Stellung. Wie dem auch sei, Meister Pytel kann wenigstens in Ehren von sich behaupten, mit seinem nächsten Zug als Nachziehender die Partie sofort entschieden zu haben.


SCHACH-SPHINX/04833: Zwischen Leichtsinn und Realismus (SB)

Lederman - Pytel
Le Havre 1977

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
In der Tat, der Humor ist eine einseitige Angelegenheit. Für Meister Krautheim brach die Welt schier zusammen, als er nach 1.Dg5-g6+ Kh7-h8 2.Dg6xf7? g7-g5+!! 3.Kh4-h3 g5-g4+! sah, daß er übertölpelt worden war. Wenn die Partie nicht gespielt worden wäre, man hätte sie erfinden müssen!


Erstveröffentlichung am 02. April 2001

11. August 2013





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