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SCHACH-SPHINX/04917: Einst in Osnabrück (SB)


Es ist wohl nicht verwegen, die Erfindung und Verbreitung des Schnellschachs mit je einer halben Stunde Bedenkzeit pro Spieler dem deutschen Schachbund zuzuschreiben. Die Deutschen waren nicht nur Vorreiter in dieser speziellen Wettkampfform, gemeinsam mit den Franzosen organisierten sie auch die erste Schnellschachmeisterschaft in Osnabrück 1989. Die Meinungen zum "Aktivschach" gehen im Spagat auseinander. Für die einen ist es eine wertvolle Bereicherung, die anderen lächeln darüber. Welchen Standpunkt man auch einnehmen mag, ein Argument läßt sich jedenfalls weder durch Vorwitz noch durch wohlfeile Einwände aus der Welt schaffen. Das Schnellschach ist zeitgemäß. Bei der steigenden Zahl an Wettkampfteilnehmern sind langatmige Turniere selbst im K.o.-System eine Zumutung für Organisatoren und Zuschauer. Was wunder, daß Garry Kasparow, Weltmeister der Profi-Organisation PCA, auf diese moderne Gangart überschwenkte. Seinerzeit in Osnabrück zeigte sich der Vorsprung der deutschen Meister in offenkundiger Weise. Die ersten sechs von sechzehn Plätzen gingen an Deutsche. Sieger wurde der 1985 die deutsche Staatsbürgerschaft angenommene Vlastimil Hort, der im heutigen Rätsel der Sphinx dem französischen Internationalen Meister Gilles Miralles geradezu schulbuchmäßig den Schneid abkaufte. Also, Wanderer, die weiße Stellung steht zum Sturm bereit. Es fehlt nur noch der Marschbefehl!



SCHACH-SPHINX/04917: Einst in Osnabrück (SB)

Hort - Miralles
Osnabrück 1989

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Der amerikanische Großmeister Wilder erkannte leider zu spät, daß er nach 1...Tg8xg7 zwangsläufig eine Figur einbüßte. Larsen standen gleich zwei Wege zum Sieg zu Gebote, mit 2.Df4-e5 und Doppelangriff auf Läufer und Turm sowie durch den Fesselungszug 2.Tf1-d1. Die Partie gegen den amerikanischen Jüngling hatte nur 16 Züge gedauert.


Erstveröffentlichung am 29. April 2001

03. November 2013





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