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SCHACH-SPHINX/04983: Zuwachs in der Geldbörse (SB)


Gemessen am Tennis verdienen die Schachmeister bei ihren Turnieren ein klägliches Handgeld. Arm wie Kirchenmäuse bleiben die meisten ihr Leben lang, wenn sie nicht das äußerste Glück auf ihre Seite ziehen, entweder Weltmeister zu werden oder sich das Recht des Herausforderers zu erstreiten. Seit Ende der 80er Jahre hat es einen unbeschreiblichen Boom auf das Schachspiel gegeben. Die Computerindustrie war auf den Prestigegewinn durch das Schach aufmerksam geworden und finanzierte nun tatkräftig Turniere, die mit lukrativen Preisgeldern aufgepäppelt wurden. Plötzlich konnte man mit Turnierschach in der Tat die eine oder andere Mark machen. Der Andrang am Brett war immens. Wo früher ein paar Dutzend Meister weltweit um den Kuchen stritten, zankte sich in den 90er Jahren Tausende um den rollenden Rubel. Zum Schutz der Preistöpfe bildeten die Großköpfe des Schachspiels einen illustren Kreis von Clubmitgliedern. Inoffiziell natürlich. Wer eine Einladung erhielt, durfte kommen - Elitedenken! Der Rest mußte sich an die dünne Gemüsesuppe halten. Insbesondere der PCA-Weltmeister Garry Kasparow erwies sich in diesem merkantilen Seilziehen als besonders geschickt. So schnappte er sich mit 'Intel' einen gebefreudigen Sponsor. Bedenkt man die Millionen, die er bei seinen Titelkämpfen gegen Nigel Short und Viswanathan Anand einstreichen konnte, so möchte beispielsweise der Weltmeister von 1969, Boris Spassky, am liebsten gelb werden vor Neid. Als er den Titel nämlich gewann, floßen in sein Portemonnaie magere 1400 Dollar. Den großen Reibach konnte auch Alexander Aljechin nicht machen, als er 1927 José Capablanca in der Thronfolge ablöste. Wenigstens spielte er geniales Schach und lebte auch sonst exzessiv in den Tag hinein. Im heutigen Rätsel der Sphinx gegen Opocensky gelang ihm mit den schwarzen Steinen ein netter Überraschungssieg, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/04983: Zuwachs in der Geldbörse (SB)

Opocensky - Aljechin
Paris 1925

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Mit 1.Sg5xh7! brach der deutsche Meister Gustav Neumann eine Bresche in die schwarze Stellung. Notgedrungen mußte Meister Dufresne das Opfer annehmen, aber nach 1...Kg8xh7 2.Lc1xh6 g7-g6 - 2...g7xh6 3.Dh5xh6+ bzw. 2...Kh7-g8 3.Lh6xg7 - folgte das noch größere Damenopfer 3.Dh5xg6+!!, was nach dem erzwungenen 3...f7xg6 4.Lh6xf8# zu einem totgewürgten Matt führte.


Erstveröffentlichung am 21. Mai 2001

08. Januar 2014





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