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SCHACH-SPHINX/05010: Mit den Füßen gedacht (SB)


In der Reihe der unruhigen Geister darf der argentische Altmeister Miguel Najdorf auf keinen Fall fehlen. Schließlich brachte er es beim WM-Kandidatenturnier 1953 tatsächlich zustande, während einer Partie insgesamt 27mal im Turniersaal auf und ab zu wandern. Daß ihn seine nimmermüden Beine zu einem der besten Schachspieler seiner Zeit machten, darf mit Bewunderung registriert werden. Ein Freund sagte einmal über ihn, daß er auch als Wandersmann Pokale eingefahren hätte. Das mag sein, aber am ungarischen Meister Andras Adorjan wäre er wohl kaum vorbeigezogen, denn der brachte es fertig, ganze 40mal während einer Partie zur Toilette zu hetzen. Vielleicht, daß ihm eine Magenverstimmung Schwierigkeiten bereitet hatte, aber auch sonst konnte er sich eher auf seine Füße als auf sein Sitzfleisch verlassen. Selbst die Psychologen, die sich gern der Schachspieler bedienen, um Modelle zur Denktheorie zu entwickeln, haben vor diesem Phänomen kapitulieren müssen. Vielleicht lag das auch nur daran, daß sie immer von der antiquierten Vorstellung ausgingen, das Denken habe ausschließlich mit der grauen Masse, genannt Gehirn, zu tun. Irren ist aber nun einmal menschlich. Es irrte sich aber unser Schachfreund Wetstein nicht, als er vermutete, daß die schwarze Position im heutigen Rätsel der Sphinx eine überaus gelungene Siegeskombination beherbergte, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/05010: Mit den Füßen gedacht (SB)

Teljatnikow - Wetstein
Nawoi 1979

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Die Gedanken des Altmeisters Reshevsky kreisten einmal, zweimal und dann zum dritten Mal um den neuralgischen Punkt der schwarzen Stellung, dann hatte er den Weg zum Sieg gefunden und opferte mit 1.Sd4xe6! f7xe6 2.De2-g4 Se4-g5 - 2...Se4-f6 3.Dg4xe6+ Kg8-h8 4.Lb2xf6! - 3.h3-h4 h7-h5 4.Dg4-g3 in eine Gewinnstellung hinein. Der Materialgewinn reichte zum vollen Punkt.


Erstveröffentlichung am 30. Mai 2001

04. Februar 2014





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