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SCHACH-SPHINX/05058: Meilensteine von unverwüstlichem Wert (SB)


Schachbrett und Feder waren sich nicht immer grün. Viele Schachspieler waren zwar hervorragende Matadore auf ihrem Gebiet, aber leider nur stümperhafte Schreiberlinge, so daß sie viele ihrer Gedanken mit ins Grab nahmen. Ein Verlust, der gar nicht abzuschätzen ist. So betätigte sich das amerikanische Schachgenie Paul Morphy in keinster Weise schachliterarisch, und nur kurzfristig leitete er zwischen 1859 und 1860 die Schachspalte 'Chess Department' im 'New Yorker Ledger'. Ein dem Schreiben verpflichteter Schachspieler war dagegen der ehemalige Weltmeister Max Euwe, dessen eröffnungstheoretische Bücher über die Feinheiten der Schachstrategie sind Legion, weil er für viele Bücher nicht allein verantwortlich zeichnete, sondern bei der Gestaltung und inhaltlichen Präzision als Mitarbeiter aushalf, so daß sein Name nicht immer erwähnt wurde. Wesentlich zur Verbreitung des Schachgedankens hatte auch der deutsche Ex-Schachweltmeister Emanuel Lasker mit Turnierberichten in Tageszeitungen beigetragen. Auch seine literarischen Werke hinsichtlich tiefgreifender Überlegungen und Implikationen zwischen Schach und Philosophie waren Meilensteine von unverwüstlichem Wert. Gemessen an der großen Zahl der Schachmeister geht die Zahl der Literaten unter ihnen dennoch gegen Null, und selbst unter diesen zeichneten sich nur wenige in der Kunstfertigkeit aus, einen Gedanken von vielen Seiten und Winkeln aus zu formulieren. Wirklich bedauerlich, daß Schach und Schriftstellerei so wenig verschwistert waren unter den namhaften Meistern. Im heutigen Rätsel der Sphinx kommt einer dieser vielen schriftlosen Meister zu Wort, nämlich der Kanadier Suttles. Mit den schwarzen Steinen fand er in der Diagrammstellung einen Zug, der seinen Gegner Arguna sofort zur Aufgabe zwang. Also, Wanderer, kannst du die Schrift an der Wand lesen?



SCHACH-SPHINX/05058: Meilensteine von unverwüstlichem Wert (SB)

Arguna - Suttles
Luzern 1982

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Der eingeengte weiße König fiel einer schlagenden Kombination, ausgebrütet vom Gehirn des holländischen Großmeisters Jan Timman, zum Opfer: 1...Se5-f3+! 2.e2xf3 - 2.Kg1-g2 De1xf1+! 3.Kg2xf1 Lg4-h3# - 2...De1xf1+! 3.Kg1xf1 Lg4-h3+ 4.Kf1-g1 Te8-e1#


Erstveröffentlichung am 13. Juni 2001

24. März 2014





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