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SCHACH-SPHINX/05065: Viergeteilt am Anfang (SB)


Größere Zweifel nach dem Ursprungsland des Schachspiels gibt es nach dem heutigen Geschichtsbild nicht. In Indien - darin ist sich die Mehrzahl der Historiker einig - hat das Königliche Spiel zumindest seine Wiege gehabt. Daß es sich über die lange Wanderung durch die Geschichte und die unterschiedlichen Zeit- und Kulturepochen wesentlich veränderte, ist das Wesen einer jeden dem Wandel unterworfenen Errungenschaft. In der indischen Schrift- und Gelehrtensprache Sanskrit lautet der Name für das Schachspiel 'Tschatur-anga', was das 'Vierteilige' bedeutet und sich auf das Heer bezog, so daß das ursprüngliche Schach von den Indern eigentlich als "Heer- oder Kriegsspiel" angesehen wurde. Denkbar ist, daß die alten Inder Schach zu viert bzw. zu zweien mit je zwei Armeen spielten. Man darf jedoch nicht die moderne Figurenaufstellung vor Augen haben, sondern muß sich vier Heere an den Ecken des Brettes mit jeweils acht Figuren vorstellen. Da die Beweglichkeit des Ursprungsspiels wesentlich eingeschränkter war, liegt es nahe, ein Strategiespiel ähnlich wie das Damespiel anzunehmen. Kriegerisch, stürmisch und mit allen Anzeichen echter Leidenschaft konnte Meister Patrick Wolff mit den schwarzen Steinen im heutigen Rätsel der Sphinx einen Glanzsieg gegen seinen Kontrahenten Ftacnik beim New Yorker World Open verbuchen. Der eingedrungene schwarze Turm, Wanderer, diene dir als Seziermesser fürs Matt!



SCHACH-SPHINX/05065: Viergeteilt am Anfang (SB)

Ftacnik - Wolff
New York 1983

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Die schwarze Majestät saß auf c8 wie die Maus in der Falle und wurde nach 1.Da7-a8+ Sd7-b8 2.Td1xd8+! Te8xd8 - 2...Kc8xd8 3.Da8xb8+ Kd8-e7 4.Db8-d6# - 3.Da8xb7+!! - die krönende Pointe - 3...Kc8xb7 4.Ta5-a7+ Kb7-c8 5.Ta7-c7# ins Matt getrieben.


Erstveröffentlichung am 16. Juni 2001

31. März 2014





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