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SCHACH-SPHINX/05209: Vordenker Johannes Zukertort (SB)


Johannes Zukertort war einer der berühmtesten und stärksten Schachspieler in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Mit ihm verbindet sich nicht nur die Rivalität zu Wilhelm Steinitz, des ersten offiziellen Weltmeisters, die dann schließlich quer durch Amerika zu einem WM-Kampf führte, bei dem Zukertort, gesundheitlich angeschlagen, am Ende unterlag. Viel wichtiger auch in Hinblick auf die Entwicklung der Eröffnungstheorie war Zukertorts Gebrauch der Anfangszüge, die zu seiner Zeit wenigstens von der führenden Avantgarde belächelt oder gar verfemt wurden. Aufmerksamkeit erregte dagegen vor allem seine legendär gewordene Gewinnpartie gegen den Engländer James H. Blackburne, die Zukertort mit 1.c2-c4 eröffnete und dies mit einer zurückhaltenden Politik im Zentrum und einer Flankierung seines Damensläufers verknüpfte. Damit nahm Zukertort spätere Ideen der Neuromantischen Schachschule vorweg, die gerade diese Strategie auf ihre Fahne schrieb. Neben der Entwicklung positioneller Konzepte verblüffte Zukertort auch durch die Genialität seiner Kombinationen, wie auch im heutigen Rätsel der Sphinx gegen Blackburne, die zu den schönsten und schillerndsten in der Schachgeschichte zählt, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/05209: Vordenker Johannes Zukertort (SB)

Zukertort - Blackburne
London 1883

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Nach 1...Db2-a1+! stand Weiß vor der Wahl zwischen großem Materialverlust oder Matt. Er wählte die dritte Option und gab auf. Hier der Grund: 2.Kh1-h2 Da1-e5+ 3.Df3-g3 - ansonsten geht der Turm auf c7 verloren - 3...De5-h5+ 4.Kh2-g1 Td8-d1+ 5.Lc4-f1 Td1xf1+! 6.Kg1xf1 Dh5-d1#


Erstveröffentlichung am 03. September 2001

22. August 2014





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