Schwarz hat sich im heutigen Rätsel der Sphinx in eine mißliche Lage gebracht. Seine Operationen auf dem Damenflügel vernachlässigten die Stützung des Zentrums, so daß Weiß mit d4-d5 in der Mitte durchbrechen konnte. Eigentlich sollen Flügelaktionen den Gegner binden, aber das funktioniert eben nur, wenn sie mit nachhaltigen Drohungen einhergehen. Fehlt der Nachdruck, so ist die Mitte preisgegeben und der Kontrahent kann vorstoßen. Im Diagramm ist die Gefahr, die dem schwarzen König droht, nicht augenscheinlich. Die Mattgefahr auf g7 konnte mit dem letzten Zug 1...Tf8-f7 abgewendet werden. Konnte sie es wirklich, Wanderer, oder hat Weiß noch einen weiteren Trumpf im Ärmel?
Kurajica - Zorman
Ljubljana 1999
Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Weiß war blind für die Gefahr auf der Königsseite. Schwarz spielte nun 1...Lg4-f3!! und gewann sogleich, da gegen die Drohungen 2...Dc8-g4 und 2...Dc8-h3! nichts Vernünftiges mehr zu erfinden war.
Erstveröffentlichung am 23. September 2001
15. September 2014