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SCHACH-SPHINX/05906: Von Königssorgen frei (SB)


Man darf nicht den Fehler machen und aus der Dauer der Regentschaft Rückschlüsse auf den Kräfteunterschied zwischen einem Weltmeister und seinen Zeitgenossen ziehen wollen. Sicherlich, kein anderer Schachmeister konnte den Thron solange behaupten wie Emanuel Lasker, der 27 Jahre lang, von 1894 bis 1921, Zepter und Krone des Schachspiels war. Doch seinerzeit gab es weder eine FIDE, noch konnte ein Kontrahent auf das Recht einer Herausforderung pochen. Im Gutdünken des Schachherrschers stand es, wann, wo und wie er seinen Titel auf die Waagschale eines Zweikampfes legte. Nachdem die FIDE 1948 die Frage des Weltmeisters reglementiert hatte, gelang es nur noch Michail Botwinnik seinen Thron über eine lange Dauer von dreizehn Jahren zu sichern, wenn auch mit Unterbrechungen. In der Frühzeit der FIDE-Regelung besaß der besiegte Weltmeister nämlich das Recht, ein Jahr später zum Rückkampf bitten zu dürfen. Kein Wunder also, daß Botwinnik, nachdem er seinen Titel endgültig an Tigran Petrosjan verlor, ermattet ausrief: "Gottseidank, daß ich diese Last los bin!" Als er noch befreit von Königssorgen aufspielen konnte wie im heutigen Rätsel der Sphinx gegen Meister Keres, war sein Talent reiner und schlagfertiger. Also, Wanderer, die weiße Stellung lag in den letzten Zügen. Wie gab ihr Botwinnik den Todesstoß?



SCHACH-SPHINX/05906: Von Königssorgen frei (SB)

Keres - Botwinnik
UdSSR 1941

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Mattführungen dieser Art sind altbekannt im Schachspiel, und doch erfreuen sie immer wieder das Herz: 1.Dd4-d8+! Ke8xd8 2.Ld2-g5+ Kd8-e8 3.Td1-d8+ Ke8-f7 4.e5-e6+ Kf7xe6 5.Se2-f4+ Ke6-f7 6.Sf3-e5#


Erstveröffentlichung am 05. August 2003

23. Juli 2016


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