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SCHACH-SPHINX/06754: Vergifteter Bauer oder nicht? (SB)


Das unverwechselbar Schöne an der Giftbauer-Variante ist, daß sie in der Diskussion um ihre Spielbarkeit immer wieder für neuen Zündstoff sorgt. Es gibt nicht viele Abspiele, die in einem solch gedeihlichen Maße den Forschergeist inspiriert und zu Höchstleistungen angespornt haben. Daher verwundert es um so mehr, daß bis heute ein klares Urteil nicht gefällt werden konnte und daß trotz der vielen ausanalysierten Pfade stets Züge auf beiden Seiten gefunden werden, die den alten Streit von neuem entfachen. Das heutige Rätsel der Sphinx zeigt eine Stellung aus der Partie zwischen Tischbierek und Vegh aus einem Turnier in Budapest aus dem Jahre 1983. Weiß hatte zuletzt 1.Tb3-c3!! gespielt und drohte 2.Tc3xc8+ nebst 3.De5xe6 mit gewonnener Position. Bedauerlicherweise fand Schwarz nicht den besten Verteidigungsweg, spielte 1...Da7-b6? und verlor in Folge unter Donnergetöse. Nach der korrekten Antwort hätte sich eine Stellung ergeben, die reich an phantastischen Möglichkeiten gewesen wäre und Schwarz durchaus Remischancen geboten hätte, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/06754: Vergifteter Bauer oder nicht? (SB)

Tischbierek - Vegh
Budapest 1983

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Larsen hatte sich lange und entschieden gegen die Niederlage gewehrt, aber als Kasparow mit 1...Sf6-g4! zum Finale ansetzte, war der Widerstand bald gebrochen: 2.Sd4xf3 - notwendig, da 2.e7-e8D Sg4-h2+ 3.Kf1-g1 f3-f2+ 4.Kg1-h1 f2-f1D# zum Matt führt - 2...Te3xf3+ 3.Kf1-g1 Sg4-h2 4.Ta8-f8 Tf3-c3 und Weiß gab auf, denn nach 5.Tf8-f1 Tc3-e3 hat er eine Figur weniger.


Erstveröffentlichung am 23. November 2005

22. November 2018


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