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SCHACH-SPHINX/07112: Zaristische Blutfreuden (SB)


Grausamkeiten wurden in vielerlei Namen begangen. Auch dort, wo Geist und Macht ein verwerfliches Bündnis schlossen, gerieten selbst harmlose Spiele zu scheußlichen Blutfreuden, von kranken Hirnen ersonnen. So trug der russische Zar Iwan IV (1533-1584) den Beinamen der 'Schreckliche' nicht nur auf Grund seiner schonungslosen Kriege, die er gegen die Tataren führte. Auch in seiner "Freizeit" konnte dieser Herrscher vom Blutvergießen nicht genug bekommen. So ist überliefert, daß er gerne auf einem überdimensionalen Feld mit lebenden Figuren Schach zu spielen pflegte, und um seinen Hunger nach Nervenkitzel vollends zu befriedigen, ließ er die geschlagenen Figuren, die von seinen Untertanen symbolisiert wurden, kurzerhand enthaupten. Ein menschliches Leben zählte für ihn nicht viel, wenn er es zu seinem Vergnügen opfern konnte. Zum Glück hat es nicht viele derart mißratene Schachspieler gewesen, man hätte sonst das Wort vom Königlichen Spiel anders deuten müssen. Und so siegte im heutigen Rätsel der Sphinx der menschliche Wille über die Materie, und nicht über das Leben. Weiß, der seinen Angriff hervorragend geführt hatte, gab der schwarzen Stellung nun den Todesstoß, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/07112: Zaristische Blutfreuden (SB)

Krebs - Rombach
Fernpartie 1982

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Die Taktik ist also die universale Sprache einer Schachpartie und fällt somit in den Bereich des Allgemeinwissens: 1...Tc8xc4! 2.b3xc4 Lb7xe4! 3.De3xe4 b4xc3 4.Le1xc3 Lg7xc3 5.Th1-h2 Sd7-c5 und Weiß gab auf wegen der materialintensiven Drohung 6...Sc5-b3+


Erstveröffentlichung am 17. November 2006

7. Dezember 2019


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