Läufer sind auch hervorragende Schutzfiguren, und bisweilen kann das Fehlen dieser Figur, auch wenn sie nicht fianchettiert wurde, die Rochadestellung des Königs arg schwächen. Das heutige Rätsel der Sphinx ist ein excellentes Beispiel dafür. Weiß besaß leichte Vorteile, aber keine entscheidenden. Bei einiger Umsicht hätte Schwarz die Partie wohl remisieren können. Ihn störte allerdings, daß er seinen Springer nicht einsetzen konnte. Nach 1...Sb8-d7? hätte Weiß mit 2.Sc5xe6! Material gewinnen können. Also entschied er sich kurzum dafür, den lästigen Springer mit 1...Le7xc5? abzutauschen. Ohne Zweifel war er davon ausgegangen, daß Weiß nichts anderes darauf erwidern konnte als 2.d4xc5, worauf dann 2...Tb5xc5 3.De4xb4 Sb8-d7 mit aktivem schwarzen Gegenspiel hätte folgen können. Nun, Wanderer, Stellungsprobleme lassen sich eben doch nicht so einfach lösen, wie man Nüsse knackt, denn Schwarz befand sich plötzlich in einer Mattschlinge, aus der es kein Entkommen gab.
Agejcenko - Silow
UdSSR 1975
Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Weiß konnte sich mit 1.De7-e5+! aller Schwierigkeiten entheben. Wie
immer Schwarz auch die weiße Dame schlug, ob nun mit 1...Lc7xe5 oder
mit 1...Tf5xe5 - und schlagen mußte er die Dame, da sonst der Turm auf
f5 verlorenging -, auf jeden Fall war der weiße König daraufhin patt.
Erstveröffentlichung am 13. März 2007
2. April 2020
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