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SCHACH-SPHINX/07265: Künstler der Attacke (SB)


Von Rudolf Spielmann stammen die Worte: "Wir sind geneigt, eine Opferpartie grundsätzlich höher einzuschätzen als eine noch so tiefe Positionspartie. Wir stellen den sittlichen Wert unwillkürlich über den wissenschaftlichen. Wir verehren Capablanca, aber unser Herz schlägt höher bei dem Namen Morphy. Wir können eben der zündenden Macht des Opfers nicht widerstehen, denn die Begeisterung für das Opfer liegt in der Natur des Menschen." Hier muß nichts hinzugefügt werden, und tatsächlich war Spielmann einer der schärfsten und konsequentesten Angriffsspieler seiner Zeit, geradezu ein Künstler der Attacke, der von Zeitgeschmäckern nichts wissen wollte und als Kämpfer auf dem Brett sich selber treu blieb. Das heutige Rätsel der Sphinx stammt aus einer Partie der Damenmeisterschaft der UdSSR von 1979, wo die Ex-Weltmeisterin Gaprindaschwili mit den schwarzen Steinen eine Position herbeigezaubert hatte, bei der Spielmann voller Freude aufgejauchzt hätte. Leider hatte sie nicht das Löwenherz von Spielmann, so daß sie nun mit 1...Df3-f5?? alles verdarb und bald schon aufgeben mußte. Nun, Wanderer, wie hätte Spielmann die taktischen Möglichkeiten in der Stellung zum Blühen gebracht?



SCHACH-SPHINX/07265: Künstler der Attacke (SB)

Lewitina - Gaprindaschwili
Tiflis 1979

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Die schwarze Majestät machte ihre letzten Atemzüge nach 1.Tb6-h6!! Ta8-a6 - notwendig, denn es drohte 2.Th6xh7+ Kh8xh7 3.De5-h5# - 2.Td4-d6 Ta6xd6 3.De5xd6 g7xh6 - 3...Tf8-e8 4.Sf3-g5! - 4.Dd6-f6#


Erstveröffentlichung am 18. April 2007

9. Mai 2020


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