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MELDUNG/617: Cedric Boswell als Gegner Alexander Powetkins im Gespräch (SB)



Erste Titelverteidigung des WBA-Weltmeisters nimmt Kontur an

Dem Vernehmen nach hat Alexander Powetkin einen Gegner für seine erste Titelverteidigung gefunden. Der reguläre Weltmeister der WBA im Schwergewicht verteidigt seinen Gürtel Anfang Dezember voraussichtlich gegen den US-Amerikaner Cedric Boswell. Als Austragungsort ist die finnische Hauptstadt Helsinki im Gespräch. Während der Champion aus dem Sauerland-Boxstall in 22 Profikämpfen ungeschlagen ist, stehen für den Herausforderer 35 Siege und eine Niederlage zu Buche.

Weltmeister der WBA war ursprünglich der Brite David Haye, bis dieser im Juli Wladimir Klitschko unterlag. Da der Ukrainer die Titel mehrerer Verbände in seinem Besitz hat, wird er als Superchampion der WBA geführt. Dadurch wurde der reguläre Titel vakant, den sich der Russe Alexander Powetkin am 27. August in Erfurt durch einen Sieg über den Usbeken Ruslan Tschagajew aus dem Universum-Boxstall sicherte.

Als Wunschgegner war eigentlich Exweltmeister Hasim Rahman vorgesehen, dessen finanzielle Forderungen jedoch aus Sicht Sauerlands zu hoch lagen. Der Berliner Promoter machte offenbar noch einigen weiteren möglichen Kandidaten Angebote, doch waren diese entweder nicht verfügbar oder nicht gewillt, in Europa anzutreten. Auf diesem Wege angesprochen wurde auch Jean-Marc Mormeck, doch zieht der Franzose bekanntlich die Herausforderung Wladimir Klitschkos vor.

Hasim Rahman führt aus nicht nachvollziehbaren Gründen die Rangliste der WBA an, obgleich er zuletzt nur gegen zweitklassige Gegner gekämpft hat. Cedric Boswell wird zwar erst an 14. Stelle geführt, doch hat er bei seinem vorletzten Auftritt immerhin Oliver McCall bezwungen. Seine einzige Niederlage bezog er gegen Jameel McCline, der nach Punkten zurücklag, aber einen Glückstreffer landen konnte. Alles in allem ist Boswell in sportlicher Hinsicht die bessere Wahl als Rahman, wenngleich sein Name dem europäischen Publikum wenig sagen dürfte.

Bei der für den 3. Dezember in Helsinki geplanten Veranstaltung könnte es zu einem weiteren attraktiven Kampf im Schwergewicht kommen. Da der Franzose Jean-Marc Mormeck wegen seines bevorstehenden Kampfs gegen Wladimir Klitschko die führende Position in der europäischen Rangliste aufgegeben hat, ist Robert Helenius an die Spitze vorgerückt. Der Finne aus dem Sauerland-Boxstall fordert nun Europameister Alexander Dimitrenko heraus, der bei der Hamburger Universum Box-Promotion unter Vertrag steht.

Die EBU hat die Versteigerung des Kampfs für den 31. Oktober festgelegt. Sollte Sauerland wie erwartet das höhere Gebot einreichen, stünde einer Austragung in Helsinki wohl nichts mehr im Wege. Während Dimitrenko 32 Auftritte gewonnen und einen gegen den US-Amerikaner Eddie Chambers verloren hat, ist Helenius in 16 Profikämpfen ungeschlagen. Mit Lamon Brewster, Samuel Peter und Sergei Liachowitsch hat der aufstrebende Skandinavier bereits drei frühere Weltmeister jeweils vorzeitig besiegt.


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IBF ordnet Rückkampf zwischen Hernandez und Cunningham an

Yoan Pablo Hernandez muß sich Steve Cunningham zur Revanche stellen. Wie der Verband IBF angeordnet hat, trifft der neue Weltmeister im Cruisergewicht noch einmal auf den US-Amerikaner, dem er den Gürtel abgenommen hatte. Für die Austragung dieses Duells hat die IBF eine Frist von 120 Tagen gesetzt. Der Sieger muß den Titel danach gegen Pflichtherausforderer Troy Ross verteidigen. Hernandez, der bei Sauerland Event unter Vertrag steht, hat 25 Profikämpfe gewonnen und einen verloren. Für Cunningham stehen 24 Siege und drei Niederlagen zu Buche. Ross hat sich gegen 24 Kontrahenten durchgesetzt und zweimal den kürzeren gezogen.

Wie Cunningham auf seiner Twitter-Seite schreibt, sei die IBF eine zuverlässige Organisation, die sich an ihre eigenen Regeln hält. Man wolle schließlich fair behandelt werden. Der US-Amerikaner bezog sich mit dieser Äußerung auf den seiner Meinung nach ungerechtfertigten Abbruch des Kampfs am 1. Oktober gegen Hernandez. Der Kubaner hatte ihn damals zwar bereits in der ersten Runde am Rande einer Niederlage, doch kam der Exweltmeister wieder in den Kampf zurück. Nach der sechsten Runde entschied der Ringrichter auf Abbruch, da Hernandez durch unabsichtliche Kopfstöße seines Gegners zwei Rißwunden davongetragen hatte. Weil der Kubaner zu diesem Zeitpunkt auf den Zetteln der Punktrichter knapp in Führung lag, wurde er durch eine sogenannte technische Entscheidung zum Sieger erklärt.

19. Oktober 2011