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MELDUNG/737: Kein Titelkampf zwischen Stieglitz und Kessler? (SB)



Ankündigung der WBO gibt Gerüchten neue Nahrung

Noch ist nicht offiziell dementiert worden, daß Robert Stieglitz den Titel der WBO im Supermittelgewicht am 14. April in Dänemark gegen den früheren Weltmeister Mikkel Kessler verteidigt. Indessen wollten in jüngerer Zeit Gerüchte nicht verstummen, wonach es der bei Sauerland Event unter Vertrag stehende Däne vorziehen könnte, sich mit dem Superchampion der WBA und Weltmeister des WBC, Andre Ward aus den USA, oder WBA-Interimschampion Brian Magee zu messen.

Neue Nahrung erhalten diese Spekulationen durch den Umstand, daß der Verband WBO die Versteigerung eines Kampfs zwischen Stieglitz und dem Ranglistendritten George Groves für den 12. März in Budapest anberaumt hat. Als Mindestgebot wurden 300.000 Dollar festgelegt, der Meistbietende muß den Titelkampf innerhalb von 120 Tagen veranstalten. Während der Weltmeister aus dem Magdeburger Boxstall SES 41 Kämpfe gewonnen und zwei verloren hat, ist Groves in 14 Auftritten ungeschlagen. Ob die WBO über Informationen verfügt, die der Öffentlichkeit noch nicht bekannt sind, dürfte sich in Kürze herausstellen.


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Marco Huck ein Kandidat für die Klitschkos?

Marco Huck hat mit seinem starken Auftritt bei der Niederlage gegen Alexander Powetkin unter Beweis gestellt, daß er großen Worten ebensolche Taten folgen lassen kann. Auch wenn ihm der Titelgewinn verwehrt war, fand sein Debüt im Schwergewicht weithin eine positive Resonanz, die natürlich auch den Klitschkos nicht verborgen blieb. Ihr ständiger Mangel an vermarktbaren Gegnern veranlaßt sie, unablässig nach unverbrauchten Kandidaten Ausschau zu halten, worunter aus ihrer Sicht wohl auch Marco Huck fallen dürfte.

Man könne sie aus dem Ring prügeln, aber nicht hinein, räumte der 40 Jahre alte Vitali Klitschko derartige Probleme ein: "Sie müssen sich nur trauen." Sein Manager Bernd Bönte kann sich eine Titelverteidigung gegen den Berliner inzwischen durchaus vorstellen und attestiert diesem einen beherzten Auftritt gegen Powetkin. Zugleich nannte Bönte allerdings drei Bedingungen, die Huck erfüllen müsse, um interessant für Vitali zu sein. Der Berliner müsse in den Top 15 des WBC sein, dürfe keine überzogenen Börsenforderungen stellen, und natürlich müsse der Kampf von RTL übertragen werden.


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Vitali Tajbert künftig von Michael Timm trainiert

Vitali Tajbert hat sich von seinem Trainer Magomed Schaburow getrennt und wird künftig von Michael Timm betreut. Der frühere Weltmeister im Superfedergewicht verbindet mit diesem Wechsel einen neuen Anstoß, der ihn wieder in Richtung eines Kampfs um die Weltmeisterschaft bringen soll. Er sei bereit, etwas Neues zu wagen, und halte menschlich wie sportlich sehr viel von dem Cheftrainer des Universum-Boxstalls und dessen Erfahrung. Michael Timm habe schon viele Boxer zu Weltmeistern gemacht. Außerdem sei das neue Universum-Team eng zusammengerückt. Es herrsche ein ausgezeichneter Teamgeist, da alle an einem Strang zögen. Er brauche ein Team, das ihm den Rücken stärkt, um wieder Champion zu werden.

Seit seinem letzten Kampf am 28. Januar in Hamburg trägt Tajbert seine Hand in Gips, wobei er schon längere Zeit an Beschwerden seiner rechten Schlaghand laboriert. Wie der 29jährige berichtete, habe eine ärztliche Untersuchung eine Operation nahegelegt, die möglicherweise schon in Kürze vorgenommen werde. Auch den Titelverlust im Kampf gegen den Japaner Takahiro Ao führt er in erster Linie auf seine verletzte Hand zurück. Im Vollbesitz seiner Kräfte hätte er den Gürtel nicht verloren, so seine Überzeugung.

Michael Timm zweifelt nicht im geringsten an den boxerischen Fähigkeiten seines neuen Schützlings, den er als phantastischen Boxer mit einer exzellenten Technik bezeichnet. Tajbert bringe alle Voraussetzungen mit und könne möglicherweise noch in diesem Jahr einen Titel gewinnen. Voraussetzung sei allerdings Engagement und Disziplin im Training, ohne die es nicht gehe. Auch der Geschäftsführer des Universum-Boxstalls, Waldemar Kluch, teilt die Überzeugung, daß Vitali Tajbert wieder in die Weltspitze vorstoßen kann. Vordringlich sei, die gesundheitlichen Probleme zu beheben, damit Tajbert wieder ohne Einschränkung boxen kann.

9. März 2012