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MELDUNG/853: The Money Team - Andre Dirrell heuert bei der Geldmaschine an (SB)




Floyd Mayweather jun. und Rapper 50 Cent gründen Promotionsfirma

Wenn sich der bestverdienende Sportler des Jahres 2011, Floyd Mayweather jun., und der Rapper 50 Cent zusammentun, ist viel Geld im Spiel. Von deren neugegründeter Promotionsfirma "TMT" (The Money Team) zu profitieren hofft neben dem früheren Federgewichtsweltmeister Yuriorkis Gamboa auch Andre Dirrell, der aus dem Super-Six-Turnier ausgestiegen war. Schwer beeindruckt berichtet der Supermittelgewichtler von einem Treffen mit dem Vize-Programmdirektor von HBO, Kerry Davis, im Mandalay Bay. Bekommen Boxer so gut wie nie die Chance, mit einem Verantwortlichen des führenden Senders persönlich zu verhandeln, so durfte Dirrell sogar seine Wünsche vortragen, gegen wen er am liebsten antreten würde.

Der US-Amerikaner, für den 20 Siege und eine Niederlage zu Buche stehen, hat seit dem Turnier erst einen einzigen Aufbaukampf gegen Darryl Cunningham bestritten. Jetzt will sich der 28jährige sofort mit einem der führenden Akteure seiner Gewichtsklasse messen und soll zu diesem Zweck voraussichtlich am 17. oder 18. November in den Ring steigen. Geplant ist demnach entweder eine Revanche gegen seinen Bezwinger Carl Froch oder ein zweiter Kampf gegen Arthur Abraham respektive den Sieger dessen Duells mit Robert Stieglitz, das am 25. August in Berlin über die Bühne geht.

Während der Brite Carl Froch Weltmeister der IBF ist, hat der beim Magdeburger Promoter SES unter Vertrag stehende Stieglitz den Gürtel der WBO in seinem Besitz, auf den Abraham scharf ist. Andre Dirrell möchte sich am liebsten beide Titel nacheinander sichern und dann gegen seinen Landsmann Andre Ward antreten. Der Champion der Verbände WBA und WBC aus Kalifornien sei sein absoluter Wunschgegner, zeichnet Dirrell den ambitionierten Plan vor, zum führenden Boxer seiner Gewichtsklasse aufzusteigen. "The Money Team" gibt sich nicht damit ab, kleine Brötchen zu backen, und so träumt dessen Neuzugang Dirrell fleißig von Schuhen, die eine Nummer zu groß für ihn sein dürften.

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Powetkins Manager hat kein Interesse an Denis Boitsow

Wenngleich die Hamburger Universum Box-Promotion lukrative Kämpfe bitter nötig hat, fällt es ihr schwer, einen ihrer größten verbliebenen Trümpfe ins Spiel zu bringen. Der in 31 Kämpfen ungeschlagene Schwergewichtler Denis Boitsow ist zu gut, als daß der reguläre WBA-Weltmeister Alexander Powetkin sich darauf einließe, in einem solchen vermutlich nicht allzu lukrativen Duell seinen Gürtel zu riskieren. Nachdem Universum-Chef Waldemar Kluch einen Kampftermin für Denis Boitsow im Herbst vorgeschlagen hatte, winkte Powetkins Manager Vlad Hrunow nun desinteressiert ab. Er sehe keinen Sinn in einem Kampf gegen Boitsow, da es viele andere interessante Optionen für Alexander Powetkin gebe. Man wolle insbesondere die ausgefallene Pflichtverteidigung gegen Hasim Rahman nachholen. Er drücke Boitsow jedoch die Daumen und wünsche ihm "viel Glück als Mensch und Boxer".

Ursprünglich sollte Alexander Powetkin seinen Titel am 14. Juli in London gegen Hasim Rahman verteidigen. Die Turbulenzen im Vorfeld des umstrittenen Duells zwischen David Haye und Dereck Chisora führten jedoch schließlich dazu, daß man von einer Doppelveranstaltung Abstand nahm, den Auftritt des Russen auskoppelte und nach Hamburg in die Alsterdorfer Sporthalle verlegte. Wenige Tage später mußte jedoch die gesamte Veranstaltung abgesagt werden, da sich der Ranglistenerste aus den USA eine schmerzhafte Zyste an der rechten Hand zugezogen hatte, die eine Operation erforderlich machte.

Vorausgesetzt, der 39jährige Exweltmeister Hasim Rahman bleibt dennoch Pflichtherausforderer, worüber der in Panama ansässige Weltverband WBA zu entscheiden hat, behält ihn Powetkins Manager weiter als bevorzugte Wahl im Visier. Nach dem überzeugenden Sieg David Hayes gegen Chisora und den enormen Einkünften, die dieses Spektakel generiert hat, signalisierte Hrunow aber auch Interesse an dem Briten. Seinen Angaben zufolge war Powetkins Promoter Kalle Sauerland sogar in London und hat Gespräche mit Hayes Team geführt. Ob dabei etwas herausgekommen ist, wurde allerdings nicht publik. Da David Haye darauf aus ist, im nächsten Jahr mit Vitali Klitschko in den Ring zu steigen, käme Powetkin allenfalls dann zum Zuge, wenn dem Ukrainer ein politischer Überraschungserfolg in Kiew gelingt und er die Boxhandschuhe an den Nagel hängt.

29. Juli 2012