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MELDUNG/856: Boxen kennt keine Saure-Gurken-Zeit (SB)


Vorschau auf ausgewählte Profikämpfe der kommenden Wochen



11. August: Samuel Peter gegen Harold Sconiers

Seit Vitali Klitschko ihm nach seiner Rückkehr in den Ring den WBC-Titel abgenommen hat, konnte Samuel Peter die Schwergewichtsszene nicht mehr wie früher mit seiner wuchtigen Präsenz beeindrucken. Der 32jährige Nigerianer hat seinen letzten Kampf im April 2011 bestritten und mußte sich dabei dem Finnen Robert Helenius aus dem Berliner Sauerland-Boxstall durch Knockout in der neunten Runde geschlagen geben. Peter wollte eigentlich bereits am 23. Juni in den Ring zurückkehren, doch wurde sein Auftritt kurzfristig abgesagt.

Nach mehr als 16 Monaten Pause meldet sich Samuel Peter, der 34 Kämpfe gewonnen und fünf verloren hat, in Montreal zurück. Im Vorprogramm der Titelverteidigung des Halbschwergewichtschampions Tavoris Cloud gegen Jean Pascal tritt der Nigerianer im Bell Centre gegen den Aufbaugegner Harold Sconiers an. Wie dessen Bilanz von 18 Siegen, 24 Niederlagen und zwei Unentschieden ahnen läßt, ist ihm die Rolle des Kanonenfutters zugedacht. Auf die leichte Schulter nehmen darf ihn Peter aber nicht, hat der 35jährige US-Amerikaner doch im Februar seinen prominenten Landsmann Jameel McCline knapp nach Punkten geschlagen.

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25. August: Robert Stieglitz gegen Arthur Abraham

Robert Stieglitz verteidigt den Titel des Weltmeisters der WBO im Supermittelgewicht in der Berliner o2 World, die bis zu 14.200 Zuschauer faßt, gegen Arthur Abraham. Für den 30 Jahre alten Champion aus dem Boxstall SES stehen 42 Siege und zwei Niederlagen zu Buche. Da der von Dirk Dzemski trainierte Magdeburger, der den Gürtel seit knapp drei Jahren in seinem Besitz hat, noch nicht so viele hochklassige Gegner vor den Fäusten hatte wie Abraham, darf man gespannt sein, wie er sich gegen den Lokalmatador hält. Bei seinem letzten Auftritt hat Stieglitz am 5. Mai in Erfurt den Australier Nader Hamdan einstimmig nach Punkten besiegt.

Der 32jährige Arthur Abraham, dessen Bilanz 34 gewonnene und drei verlorene Kämpfe aufweist, kehrt mit guten Erinnerungen in die Halle am Friedrichshain zurück. Dort hatte er nach seinem Aufstieg ins Supermittelgewicht zum Auftakt des Super-Six-Turniers im Oktober 2009 den in die Jahre gekommenen US-Star Jermain Taylor durch K.o. in der zwölften Runde besiegt und sich an die Spitze des Teilnehmerfeldes gesetzt. Wer hätte damals gedacht, welchen Absturz der als Mitfavorit gehandelte Berliner im weiteren Verlauf des Turniers erleben sollte! Er unterlag Andre Dirrell, Carl Froch und Andre Ward, worauf der Fortgang seiner Karriere zeitweise auf Messers Schneide stand.

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25. August: Jack Culcay gegen Frederic Serre

Im Vorprogramm des für Robert Stieglitz und Arthur Abraham gleichermaßen wegweisenden Duells sollte eigentlich Eduard Gutknecht in den Ring steigen. Da sich jedoch der ursprünglich vorgesehene Gegner eine Verletzung zugezogen hat und sich zugleich andere, sehr interessante Optionen für den Gifhorner ergaben, verzichtet der Europameister im Halbschwergewicht auf seinen Auftritt.

Die Zuschauer in der o2 World bekommen dennoch zwei Titelkämpfe zu sehen. Etwas früher als eröffnet sich Jack Culcay die Chance, um seinen ersten Profititel zu kämpfen. Der 26 Jahre alte frühere Amateurweltmeister aus Darmstadt ist in elf Kämpfen ungeschlagen und boxt gegen Frederic Serre um die vakante Intercontinentalmeisterschaft der WBA im Halbmittelgewicht. Der Franzose verfügt zwar über eine etwas größere Erfahrung, hat aber neben dreizehn Siegen auch schon sechs Niederlagen eingefahren.

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1. September: Felix Sturm gegen Daniel Geale

WBA-Superchampion Felix Sturm trifft in einem Vereinigungskampf des Mittelgewichts auf den australischen IBF-Weltmeister Daniel Geale. Der Kampf wird in Oberhausen ausgetragen und vom Privatsender Sat.1 ausgestrahlt. Für Sturm, der seit 2003 insgesamt 18 Titelkämpfe bestritten hat, ist es der erste Vereinigungskampf seiner Karriere. Seine Bilanz steht bei 37 Siegen, zwei Niederlagen und zwei Unentschieden. Der 33jährige Kölner bekommt während der Vorbereitung seinen Trainer nur befristet zu Gesicht, da Fritz Sdunek zeitgleich Vitali Klitschko für dessen Kampf am 8. September in Moskau gegen Manuel Charr trainiert. Er sei Profi genug und wisse, was er zu tun habe, versichert Sturm.

Der 31 Jahre alte Australier hat bislang 27 Kämpfe gewonnen und einen verloren. Im Mai 2011 besiegte er Sebastian Sylvester aus dem Sauerland-Boxstall knapp nach Punkten und sicherte sich damit den IBF-Titel im Mittelgewicht. Seither hat er den Gürtel zweimal erfolgreich verteidigt und dabei Eromosele Albert und Osumanu Adama besiegt. Wie Geale erklärte, habe ihm sein Promoter große Kämpfe versprochen und sich daran gehalten. Er sei dankbar für diesen Vereinigungskampf gegen Sturm, wenngleich es eine sehr schwierige Aufgabe sei, in Deutschland anzutreten. Dort habe er jedoch gegen Sebastian Sylvester gewonnen und wolle auch Sturm schlagen, um dessen Gürtel nach Australien mitzunehmen.

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1. September: Gennadi Golowkin gegen Grzegorz Proksa

Gennadi Golowkin bereitet sich derzeit auf seinen ersten Kampf in den USA vor. Der WBA-Weltmeister im Mittelgewicht sollte ursprünglich auf WBO-Champion Dmitri Pirog treffen, der jedoch aufgrund einer Rückenverletzung absagen mußte. Anstelle Pirogs bekommt es der in 23 Profikämpfen ungeschlagene Kasache in New York mit Europameister Grzegorz Proksa aus Polen zu tun, der 28 Siege und eine Niederlage vorzuweisen hat.

Tom Loeffler von K2 Promotions verlieh seiner Vorfreude Ausdruck, Golowkin erstmals im amerikanischen Fernsehen und noch dazu gleich beim führenden Boxsender HBO zu sehen. Damit eröffne sich dem Champion die Gelegenheit, seine Qualitäten vor einem breiten Publikum zu präsentieren. Man müsse Proksa Anerkennung für seine Bereitschaft zollen, sich dieser Herausforderung zu stellen. Der Pole sei ein ausgezeichneter Boxer, der für seine einzige Niederlage erfolgreich Revanche genommen habe und wieder Europameister sei. Kaum habe man Proksas Name genannt, als auch schon zahlreiche Journalisten vor allem aus Polen angerufen hätten. Offensichtlich bestehe ein überraschend großes Interesse an diesem speziellen Duell.

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8. September: Vitali Klitschko gegen Manuel Charr

Vitali Klitschko verteidigt den WBC-Titel im Schwergewicht in Moskau gegen Manuel Charr. Geboxt wird in einer der größten überdachten Hallen der Welt, dem SC Olimpijski mit einer Kapazität von 30.000 Zuschauern. Der in Beirut geborene Herausforderer lebt in Köln und ist in seiner Profikarriere mit 21 Siegen in ebenso vielen Kämpfen bislang ungeschlagen. Beim Weltverband WBC wird der 27jährige an Nummer sieben der aktuellen Rangliste geführt. Um eine vollmundige Drohung nicht verlegen, kündigt der 1,93 m große "Koloß von Köln" seinem Gegner und der gesamten Boxwelt einen Schock an, da er den Champion "plattmachen" wolle: "Er wird in meinen Augen lesen, daß er diese Schlacht nicht gewinnen kann. Viele denken, ich wurde zum Verlieren geholt, doch ich werde als Sieger den Ring verlassen", versucht der Herausforderer, die ihm zugedachte Rolle zumindest verbal zu konterkarieren.

Für Vitali Klitschko, der 44 Auftritte gewonnen und nur gegen Chris Byrd und Lennox Lewis verletzungsbedingt verloren hat, ist dies bereits der 17. Weltmeisterschaftskampf seiner Karriere. Mit einer K.o.-Quote von 86,96 Prozent liegt der Ukrainer derzeit in der ewigen Bestenliste hinter Rocky Marciano an zweiter Stelle. Wie der 41 Jahre alte Titelverteidiger anmerkt, habe der Herausforderer vor niemandem Angst, marschiere stets nach vorn und sei im bevorstehenden Kampf gegen den Champion ganz besonders motiviert. Im übrigen sei Moskau eine der beeindruckendsten Städte der Welt, die er schon oft besucht habe. Er habe dort viele Freunde und könne sich seinen russischen Fans endlich auch im Ring präsentieren.

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8. September: Tomasz Adamek gegen James Toney

Tomasz Adamek, der zuletzt seinen US-amerikanischen Rivalen Eddie Chambers knapp besiegt hat, tritt erneut im Prudential Center von Newark (New Jersey) an, wo ihm die Unterstützung des Publikums sicher ist. Diesmal ist der in den USA lebende polnische Schwergewichtler, für den 46 Siege und zwei Niederlagen zu Buche stehen, klarer Favorit. Der 35jährige bekommt es mit dem acht Jahre älteren James Toney zu tun, der bereits 84 Ringauftritte absolviert hat.

Der US-Amerikaner war nach einer klaren Niederlage gegen den Russen Denis Lebedew im Cruisergewicht wieder ins Schwergewicht zurückgekehrt, wo er Bobby Gunn in der fünften Runde besiegte. Gegen den relativ leichten und beweglichen Adamek dürfte ihm dieses Kunststück kaum gelingen. Schnelligkeit und Konditionsstärke sprechen eindeutig für den Polen, der auf dem Weg zu einem erneuten Kampf um die Weltmeisterschaft gegen einen der Klitschkos diesmal ein geringeres Risiko als zuletzt im Duell mit Eddie Chambers eingeht.

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8. September: Andre Ward gegen Chad Dawson

In Oakland kommt es zu einem der bedeutendsten Kämpfe dieses Jahres. Der in 25 Auftritten ungeschlagene Weltmeister der Verbände WBA und WBC im Supermittelgewicht, Andre Ward, trifft vor heimischem Publikum auf Chad Dawson, der mit einer Bilanz von 31 Siegen und einer Niederlage WBC-Champion im Halbschwergewicht ist. Beide gelten als derzeit weltbeste Boxer ihrer Gewichtsklasse. Der 28jährige Ward geht mit zwei Vorteilen in dieses Duell: Zum einen wird in seinem Limit gekämpft, so daß sein Gegner mehr Gewicht als üblich reduzieren muß. Zum andern hat er wie so oft in der Vergangenheit den Heimvorteil auf seiner Seite, der ihm mehr als einmal die ungeteilte Gunst des Kampfgerichts beschert hat.

Andre Ward hatte Mitte Dezember 2011 im Finale des Super-Six-Turniers erneut bestätigt, daß bei Kämpfen auf höchstem Niveau exzellente Konterboxer kaum zu besiegen sind. Der favorisierte Kalifornier, Superchampion der WBA, dominierte den britischen WBC-Weltmeister Carl Froch und gewann nach zwölf Runden einstimmig und verdient nach Punkten. Durch seinen Sieg im Finale der gut zweijährigen Veranstaltung führte er die beiden Gürtel zusammen und darf sich seither weltbester Supermittelgewichtler nennen.

Chad Dawson hatte seinen großen Auftritt am 28. April, als er Bernard Hopkins bei der Revanche besiegte und damit neuer WBC-Weltmeister im Halbschwergewicht wurde. Der 29jährige triumphierte in Atlantic City über den 18 Jahre älteren Titelverteidiger. Dawson gewann in diesem Duell zunehmend die Oberhand, weil es ihm gelang, Hopkins auf Distanz zu halten oder abzukontern. Zugleich spielte er seine konditionelle Stärke aus, um den Gegner zu zermürben.

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8. September: Tony Bellew gegen Edison Miranda

Ob der Britische Meister im Halbschwergewicht, Tony Bellew, das Zeug hat, in die Weltklasse seines Limits aufzusteigen, sollte sich bei seinem nächsten Auftritt zumindest deutlicher als bislang abzeichnen. Der 29jährige hat 17 Kämpfe gewonnen und einmal knapp gegen WBO-Weltmeister Nathan Cleverly aus Wales verloren. Nach dieser Niederlage besiegte Bellew den ehemaligen Europameister Danny McIntosh durch technischen K.o. und unterstrich damit seine Entschlossenheit, sich durch einen Rückschlag nicht aus der Bahn werfen zu lassen.

Tony Bellew trifft in London auf den Kolumbianer Edison Miranda, der bereits mit hochkarätigen Gegnern wie Andre Ward, Kelly Pavlik und Lucian Bute im Ring gestanden hat. Dem deutschen Publikum ist Miranda vor allem aus seinem blutigen Kampf gegen Arthur Abraham 2006 in Wetzlar bekannt, in dem der Berliner mit doppelt gebrochenem Kiefer durchhielt und seinen IBF-Titel im Mittelgewicht erfolgreich verteidigte. Mirandas durchwachsene Bilanz von 35 Siegen und sieben Niederlagen bedeutet daher nicht, daß der Kolumbianer ein beliebiger Aufbaugegner wie viele andere ist.

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15. September: Sergio Martinez gegen Julio Cesar Chavez

Der Argentinier Sergio Martinez gilt gegenwärtig als Maß aller Dinge im Mittelgewicht, was dem Lager des Mexikaners Julio Cesar Chavez jun. bislang Warnung genug war, ihm besser aus dem Weg zu gehen. Nachdem Chavez jedoch den Titel des WBC-Weltmeisters überzeugend gegen den Ranglistenersten Andy Lee aus Irland durch Abbruch in der siebten Runde verteidigt hat, scheint man sich bei seinem Promoter Top Rank eines Sinneswandels befleißigt zu haben. Der ungeschlagene Mexikaner, dessen eindrucksvolle Bilanz 46 Siege und ein Unentschieden aufweist, tritt in Las Vegas gegen Martinez an, für den 49 gewonnene, zwei verlorene und zwei unentschieden beendete Auftritte zu Buche stehen.

Damit bekommt der Argentinier Gelegenheit, sich den Gürtel des WBC wiederzuholen, der ihm am Grünen Tisch aberkannt worden war. Wenngleich es in der Vergangenheit unwahrscheinlich schien, daß sich Chavez dieser Herausforderung stellt, wäre er in der Verfassung seines letzten Auftritts keineswegs klarer Außenseiter im Duell mit Martinez. Der übertragende Sender HBO kann mit einer Million Buchungen rechnen, so daß beiden Boxern die bislang größte Börse ihrer Karriere in Aussicht steht. Darüber hinaus kann endlich die Frage geklärt werden, wer der wahre Champion im Mittelgewicht sei.

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15. September: Saul Alvarez gegen Josesito Lopez

Da ein möglicher Gegner nach dem andern ausgefallen ist, verteidigt der WBC-Weltmeister im Halbmittelgewicht, Saul Alvarez, seinen Titel gegen Josesito Lopez. Vorwerfen kann man ihm unter diesen Umständen nicht, er habe sich einen leichten Gegner ausgesucht, doch geht der junge Champion aus Mexiko, der im Alter von 21 Jahren bereits 40 Kämpfe gewonnen und einen unentschieden beendet hat, als klarer Favorit in diesen Kampf.

Wie Promoter Oscar de la Hoya es ausdrückte, wisse man um das außergewöhnliche Talent, das man mit dem mexikanischen Superstar habe, und Josesito Lopez habe sich diesen Kampf nach seinem beeindruckenden Überraschungssieg am 23. Juni gegen Victor Ortiz auch mit Sicherheit verdient. Dem fügte Alvarez selbst hinzu, er habe den Kampf zwischen Ortiz und Lopez vor Ort verfolgt und das Talent des Siegers gesehen. Daher freue er sich darauf, am Mexikanischen Unabhängigkeitstag gegen Josesito Lopez zu kämpfen und allen Fans eine phantastische Schlacht zu liefern.

Lopez, der bislang 30 Kämpfe gewonnen und vier verloren hat, ist sich natürlich bewußt, welche Rolle ihm in diesem Duell zugedacht ist. Trotzig erinnert er daran, daß man ihn schon gegen Ortiz in den Ring gestellt habe, damit er verliere, und nun wiederhole man dasselbe gegen Alvarez. Gegen Ortiz sei er klarer Außenseiter gewesen, was um so mehr mit Blick auf "Canelo" gelte. Er sei jedoch auch für diese Herausforderung bereit.

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15. September: Yoan Pablo Hernandez gegen Troy Ross

Weltmeister Yoan Pablo Hernandez verteidigt den Titel der IBF im Cruisergewicht in Bamberg gegen den Pflichtherausforderer Troy Ross aus den USA. Während der bei Sauerland Event unter Vertrag stehende und von Ulli Wegner trainierte Kubaner 26 Kämpfe gewonnen und einen verloren hat, tritt sein Gegner mit einer Bilanz 25 Siegen und zwei Niederlagen an. Der 27 Jahre alte Champion hatte sich im Februar 2011 in Mülheim an der Ruhr gegen den Franzosen Steve Herelius durchgesetzt und war dadurch Interimsweltmeister der WBA geworden. Am 1. Oktober forderte er in Neubrandenburg den amtierenden IBF-Champion Steve Cunningham heraus und setzte sich mit einem technischen Punktsieg durch.

Daß dieser Erfolg nicht nur dem Mißgeschick des US-Amerikaners zu verdanken war, unterstrich Hernandez bei der Revanche am 4. Februar 2012 in Frankfurt am Main, die er einstimmig nach Punkten gewann. Für diesen Sieg in einem hochklassigen Kampf erhielt der Kubaner den prestigeträchtigen Gürtel des renommierten RING-Magazins, der den besten Boxer einer Gewichtsklasse auszeichnet. Der 37jährige Troy Ross steht ebenfalls bei Sauerland unter Vertrag und gewann zuletzt im Vorprogramm von Hernandez gegen Cunningham einen Aufbaukampf gegen den Polen Lukasz Rusiewicz.

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15. Septemer: Dominik Britsch gegen Roberto Santos

In Bamberg will Dominik Britsch im zweiten Anlauf den vakanten EU-Titel im Mittelgewicht gewinnen. Der 24 Jahre alte Neckarsulmer trifft erneut auf den Spanier Roberto Santos, von dem er sich bei ihrer ersten Begegnung im Februar unentschieden getrennt hatte. Damals ließ Britsch nach gutem Beginn den Gegner immer besser in den Kampf kommen, wobei ihn in der Schlußphase Beinkrämpfe und zuletzt auch noch eine Verletzung über dem rechten Auge beeinträchtigten.

Nach diesem Mißgeschick möchte er bei der Revanche beweisen, daß er zu einer weit besseren Leistung imstande ist. Wenngleich er nicht Zuflucht zu einer Ausrede nehmen wolle, hätten ihn die Krämpfe doch daran gehindert, sein Konzept umzusetzen. Letztendlich sei er froh gewesen, als der Kampf vorüber war. Dominik Britsch, auf den sein Trainer Ulli Wegner große Stücke hält, hat bislang 26 Auftritte gewonnen und einmal unentschieden geboxt. Für seinen Gegner Roberto Santos stehen 17 Siege, sechs Niederlagen und zwei Unentschieden zu Buche.

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22. September: Cecilia Braekhus gegen Anne Sophie Mathis

Im dänischen Frederikshavn geht einer der bedeutendsten Kämpfe über die Bühne, den das Frauenboxen gegenwärtig zu bieten hat. Die beim Berliner Promoter Sauerland Event unter Vertrag stehende Weltmeisterin der Verbände WBA, WBC und WBO im Weltergewicht, Cecilia Braekhus, trifft dabei auf die Französin Anne Sophie Mathis, die neben der Norwegerin und Holly Holm aus den USA zu den drei besten Boxerinnen dieser Gewichtsklasse gehört. Während Cecilia Braekhus in 20 Kämpfen ungeschlagen ist, stehen für ihre Gegnerin 26 Siege und zwei Niederlagen zu Buche.

Die Norwegerin hatte sich im Juni gegen Jessica Balogun aus Deutschland einstimmig nach Punkten durchgesetzt. Sophie Mathis war unterdessen in die USA gereist, um Holly Holm eine Revanche zu gewähren, die sie bei ihrer ersten Begegnung durch Knockout besiegt hatte. Diesmal war die US-Amerikanerin jedoch auf der Hut, spielte ihre technischen Vorteile aus und setzte sich in der Punktwertung überzeugend durch. Nach dieser Niederlage ist die 35 Jahre alte Französin um so fester entschlossen, sich die drei Gürtel zu sichern und an die Spitze des Weltergewichts zu setzen.

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6. Oktober: Dsaurbek Baisangurow gegen Lukas Konecny

Die Klitschkos (K2 Promotions) und der Magdeburger Promoter Ulf Steinforth (SES-Boxing) bringen auf einer gemeinsam organisierten Veranstaltung in Kiew den mehrfach abgesagten oder verschobenen Kampf zwischen Dsaurbek Baisangurow und Lukas Konecny über die Bühne. Während der Russe WBO-Weltmeister im Halbmittelgewicht ist, führt derselbe Verband den Tschechen als Interimschampion, so daß nun die entufernde Diversifizierung der Titel zumindest für eine kurze Frist beschnitten wird. Für Baisangurow stehen 27 Siege und eine Niederlage zu Buche, Konecny hat 48 Kämpfe gewonnen und drei verloren.

Die beiden sollten bereits im März aufeinandertreffen, doch mußte der Russe damals wegen einer Verletzung absagen. Daraufhin lobte die WBO den Titel des Interimsweltmeisters aus, den sich Konecny im April mit einem vorzeitigen Sieg gegen den Franzosen Salim Larbi sicherte. Wie der 33jährige Tscheche berichtet, habe er nach seinem Titelgewinn sehr positive Reaktionen erfahren. Lange habe er auf das Ziel hingearbeitet, sich die Vorherrschaft in seiner Gewichtsklasse zu sichern, und dabei viele Enttäuschungen überwunden. Er sei es seiner Familie und seinen Landsleuten, die ihn euphorisch unterstützten, einfach schuldig, auch den letzten Schritt zu bewältigen.

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13. Oktober: David Price gegen Audley Harrison

Der 28 Jahre alte Schwergewichtler David Price verteidigt den Titel des Britischen und Commonwealth-Meisters in der Heimatstadt Liverpool gegen seinen Landsmann Audley Harrison. Während der in dreizehn Profikämpfen ungeschlagene Lokalmatador zu den aufstrebenden Talenten seines Landes gehört, geht es für seinen Gegner, der 28 Auftritte gewonnen und fünf verloren hat, einmal mehr darum, seinen ramponierten Ruf aufzupolieren.

Der 2,03 m große Price stand zuletzt am 19. Mai im Ring und besiegte Sam Saxton überzeugend durch K.o. in der vierten Runde. Harrison, der nur sechs Zentimeter kleiner ist, hat seit seiner blamablen Niederlage gegen David Haye im November 2010 erst einmal gekämpft und sich dabei mit einem vorzeitigen Sieg gegen seinen Landsmann Ali Adams zurückgemeldet. Die Auftritte von David Price wurden bislang von Sky Sports übertragen. Sein Kampf gegen Harrison wird erstmals beim Sender Boxnation zu sehen sein, mit dem er einen Vertrag für ein Jahr abgeschlossen hat.

1. August 2012