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MELDUNG/1097: Revanche der Weltmeister Carl Froch und Mikkel Kessler (SB)




Sauerland präsentiert eine außergewöhnliche Gala in London

Am 25. Mai geht in der Londoner O2 Arena die mit Spannung erwartete Revanche zwischen Carl Froch und Mikkel Kessler über die Bühne, die zu den weltbesten Boxern im Supermittelgewicht gehören. Der Brite, für den 30 Siege und zwei Niederlagen zu Buche stehen, ist Weltmeister der IBF. Sein dänischer Gegner, der mit einer Bilanz von 46 gewonnenen und zwei verlorenen Auftritten in den Ring steigt, ist regulärer Champion der WBA. Organisiert wird dieses spektakuläre Duell vom Team Sauerland, dessen Angaben zufolge alle 18.000 Eintrittskarten innerhalb eines Tages ausverkauft waren. Der Sender HBO überträgt den Kampf in die USA, im englischen und dänischen Bezahlfernsehen sind neue Rekordmarken zu erwarten.

Das erste Aufeinandertreffen der Kontrahenten fand am 24. April 2010 im Rahmen des Super-Six-Turniers statt. Vor 10.000 begeisterten Zuschauern im dänischen Herning setzte sich der beim Berliner Promoter Sauerland Event unter Vertrag stehende Kessler in einem außerordentlich spannenden Kampf einstimmig nach Punkten gegen den Briten durch, der sich erstmals in seiner Profikarriere geschlagen geben mußte. Die Zuschauer erlebten von der ersten Sekunde an ein Kräftemessen auf höchstem Niveau, in dem der Däne immer wieder mit seinem Jab punkten konnte. Er bestimmte mit unablässigem Angriffsdruck das Geschehen im Ring, doch beschwor Froch mit seinen Kontern ebenfalls gefährliche Situationen herauf.

In der fünften Runde schien der Brite mit schweren Treffern die Oberhand zu gewinnen, doch in der Folge kam der "Viking Warrior" wieder stärker auf und gab keinen weiteren Boden preis. Froch mußte im achten Durchgang eine präzise Rechte genau auf die Nase verkraften, Kessler zog sich eine Rißwunde über dem linken Auge zu. In den letzten beiden Runden steigerten sich die Kontrahenten zu einem furiosen Finale mit offenem Schlagabtausch, der einen der herausragenden Kämpfe des Jahres 2010 krönte.

Nun ist Mikkel Kessler nach England gereist, um seinem damaligen Widersacher eine Revanche zu gewähren. Im boxverrückten London habe es seit den neunziger Jahren keinen vergleichbaren Kampf mehr gegeben, kündigte Promoter Kalle Sauerland eine weitere außergewöhnliche Darbietung zweier "Superstars auf Augenhöhe" an. Jetzt sei es an Carl Froch, die britische Ehre zu retten, doch werde es ihm nicht gelingen, einen Mikkel Kessler in Bestform zu schlagen.

Da am selben Tag Bayern München und Borussia Dortmund zum Finale der Champions League im Londoner Wembley-Stadion aufeinandertreffen, verspricht man sich beim Sauerland-Team einen zusätzlichen Werbeeffekt. Das Konzept, bedeutende Pay-per-view-Kämpfe unmittelbar nach dem Champions-League-Finale auszustrahlen, habe sich bereits im Mai 2012 bewährt. Damals hat Mikkel Kessler im Kopenhagener Parken-Stadion den US-Amerikaner Allan Green in der vierten Runde besiegt. Nun erhoffe man sich einen ähnlich erfolgreichen Abend.

Sauerland Event ist seit langem Marktführer in Skandinavien. Im Rahmen der "Nordic Fight Night", die bis zu siebenmal pro Jahr stattfindet, werden neue Talente an die Weltspitze herangeführt, wobei die Einschaltquoten im Viasat-Netzwerk in Dänemark, Schweden und Norwegen beachtlich sind. Auch in sportlicher Hinsicht zahlt sich das Engagement im skandinavischem Raum längst aus. Der Däne Patrick Nielsen ist Intercontinental-Champion der WBA im Mittelgewicht, der Halbschwergewichtler Erik Skoglund erster WBC-Juniorenweltmeister Schwedens. Die auch in Deutschland populäre Cecilia Braekhus ist nicht nur Weltmeisterin der Verbände WBA, WBC und WBO im Weltergewicht, sondern auch die beliebteste Sportlerin Norwegens. [1]

Im Vorfeld des Duells in der Londoner O2 Arena kursierten in britischen Medien Spekulationen über einen möglichen Kampf zwischen Carl Froch und Bernard Hopkins. Die 48 Jahre alte Ringlegende aus den USA ist IBF-Weltmeister im Halbschwergewicht und bestreitet am 13. Juli eine Pflichtverteidigung gegen Karo Murat aus dem Sauerland-Boxstall. Wie Froch in einer Stellungnahme zu diesem Thema erklärte, schaue er zu Bernard Hopkins auf. Wenngleich der Altmeister schon viel zu lange im Geschäft sei, schaffe er es immer wieder, an die Spitze zurückzukehren. Es wäre ihm eine Ehre, eines künftigen Tages gegen Hopkins anzutreten, so der 35jährige Brite. Sollte es jemals dazu kommen, werde der Kampf jedoch keinesfalls im Halbschwergewicht stattfinden. Er erwarte seinerseits auch nicht, daß der US-Amerikaner ganz bis ins Supermittelgewicht herunterkommt, so daß man sich in der Mitte treffen müßte. Bis zum Kampf gegen Mikkel Kessler hat Carl Froch ohnehin andere Sorgen, als sich über Bernard Hopkins Gedanken zu machen. [2]

Fußnoten:

[1] http://www.boxen.com/news-archiv/newsdetails/article/london-fest-in-deutscher-hand/23.html

[2] http://www.boxen.de/news/carl-froch-kein-kampf-gegen-hopkins-im-halbschwergewicht-26561

22. Mai 2013