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MELDUNG/1273: Ein Wiedersehen mit Don King (SB)




82jähriger US-Promoter belebt Berliner Pressekonferenz

"Ihr werdet alle beschenkt, und zwar mit einem großartigen Kampf zwischen Jürgen Brähmer und dem neuen Weltmeister Marcus Oliveira!" Mit dieser Ankündigung auf der Pressekonferenz in Berlin machte der inzwischen 82jährige Promoter Don King seinem Ruf als Alleinunterhalter alle Ehre und gab den Boxfans einen Ausblick auf das, was sie aus seiner Perspektive am Samstag erwartet. Brähmer und Oliveira kämpfen in Neubrandenburg um den vakanten Titel der WBA im Halbschwergewicht. Während der Schweriner 41 Kämpfe gewonnen und zwei verloren hat, werden für seinen Gegner 25 Siege und ein Unentschieden notiert. Für den 34jährigen US-Amerikaner, der die WBA-Rangliste anführt, ist es der erste große Titelkampf seiner Karriere.

An zweiter Stelle der Rangliste folgt der ein Jahr ältere Jürgen Brähmer, der als ehemaliger Weltmeister über die weitaus größere Erfahrung verfügt. Prognosen habe er noch nie abgegeben und werde das auch in diesem Fall nicht tun. Im übrigen boxe er ja nicht gegen Don King, und alles weitere werde man am Samstag sehen. Da der Schweriner sein Licht also unter den Scheffel stellte, sah sich Promoter Kalle Sauerland bemüßigt, ein Zeichen zu setzen. Jürgen habe ein unglaubliches Jahr hinter sich und ein bemerkenswertes Comeback gefeiert. Er rechne mit einem spannenden Kampf auf Augenhöhe, dessen Sieger Jürgen Brähmer heißen werde.

"Wer? Wie heißt dein Boxer noch einmal?", scherzte Don King. "Brääähmer" sei ein unglaublicher Kämpfer, doch in Neubrandenburg müßten am Samstag alle vier Stadttore geschlossen werden, wenn Marcus Oliveira den Ring betritt und die Halle aus allen Nähten platzt. "So etwas habt Ihr alle noch nicht gesehen!" [1]

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David Price muß sein Debüt für Sauerland verschieben

Der britische Schwergewichtler David Price muß sein Debüt unter der Regie seines neuen Promoters Sauerland verschieben. Eigentlich sollte der 2,03 m große Brite am 14. Dezember in Neubrandenburg auf den Russen Ewgeni Orlow treffen, doch hindert ihn eine Virusinfektion an diesem Auftritt. Wie Kalle Sauerland dazu mitgeteilt hat, sei das natürlich schade, doch gehe der Schutz des Boxers in einer solchen Situation vor. Price werde Anfang nächsten Jahres in den Ring zurückkehren. Dem schloß sich der 30 Jahre alte Engländer mit den Worten an, er täte weder sich selbst noch den Zuschauern einen Gefallen, wollte er in seiner derzeitigen Verfassung boxen. Da er sich schon sehr auf seinen ersten Kampf für das Sauerland-Team gefreut habe, sei er natürlich enttäuscht.

Auf einen neuen Gegner einstellen muß sich unterdessen Kubrat Pulew, der im Neubrandenburger Jahnsportforum eigentlich mit Sherman Williams in den Ring steigen sollte. Dieser hat sich jedoch im Training eine Verletzung an der rechten Schlaghand zugezogen und tritt deshalb die geplante Reise nach Deutschland gar nicht erst an. Statt dessen bekommt es der in 18 Profikämpfen ungeschlagene Bulgare nun mit dem 1,93 m großen US-Amerikaner Joey Abell zu tun, der 29 Siege und sechs Niederlagen sowie zwei Auftritte ohne Wertung auf dem Konto hat. Daß Abell 28 Gegner vorzeitig in die Kabine geschickt hat, weist ihn als einen Boxer von beträchtlicher Schlagwirkung aus. Dem 32 Jahre alten Pulew ist es eigenen Angaben zufolge jedoch im Grunde egal, gegen wen er antreten muß. Als Pflichtherausforderer Wladimir Klitschkos gebe es für ihn nur ein Ziel, nämlich gegen den Weltmeister anzutreten und ihm den Gürtel abzunehmen. [2]

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Manuel Charr sagt Kampf gegen James Toney ab

Der Schwergewichtler Manuel Charr hat seine Teilnahme an einem Kampfabend, den Erol Ceylan und Alexander Alexejew am 20. Dezember veranstalten, wegen einer Verletzung abgesagt. Der 29 Jahre alte Kölner zog sich bei der Vorbereitung auf einen Kampf gegen James Toney einen Leistenbruch zu, der eine Operation erforderlich machte. In einer Botschaft an seine Fans läßt er sie von seinem Mißgeschick wissen und teilt mit, daß es ihm vor allem für die US-Legende leid tue.

Dem Vernehmen nach hat der 45jährige US-Amerikaner bereits eine Alternative ins Auge gefaßt und will sich nun mit seinem ein Jahr jüngeren Landsmann Roy Jones jun. messen, der ihm 1994 die erste Niederlage im Profilager beigebracht hat. Derzeit verhandeln die beiden Lager darüber, das Duell am 21. Dezember in Moskau auszutragen. Während Jones 56 Auftritte gewonnen und acht verloren hat, stehen für Toney 76 Siege, neun Niederlagen und drei Unentschieden zu Buche. [3]


Fußnoten:

[1] http://www.boxen.de/news/pressekonferenz-in-berlin-don-king-will-boxfans-mit-neuem-weltmeister-oliveira-beschenken-30501

[2] http://www.boxen.com/news-archiv/newsdetails/article/pulev-mit-neuem-gegner/23.html

[3] http://www.boxen.de/news/leisten-op-bei-charr-kampf-am-20-dezember-in-hamburg-faellt-ins-wasser-30474

12. Dezember 2013