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MELDUNG/1369: Opferlamm im Vorprogramm (SB)




Carlos Molina sollte kein ernsthafter Prüfstein für Adrien Broner sein

Im hochkarätigen Vorprogramm des Duells der Weltmeister im Weltergewicht zwischen Floyd Mayweather jun. (WBC) und Marcos Maidana (WBA), das am 3. Mai im MGM Grand der Spielerstadt Las Vegas ausgetragen wird, steigt auch der US-Amerikaner Adrien Broner in den Ring. Er will sich nach dem Titelverlust im Kampf gegen Maidana mit einer überzeugenden Leistung rehabilitieren und bekommt dabei Carlos Molina vor die Fäuste, der freilich in dieser Auseinandersetzung als Opferlamm gilt. Broner ist nicht nur aufgrund seiner Bilanz von 27 gewonnenen und einem verlorenen Auftritt eindeutiger Favorit im Kräftemessen mit Molina, für den 17 Siege, eine Niederlage sowie ein Unentschieden zu Buche stehen. Diese Paarung wird insbesondere wegen der körperlichen Unterschiede der Kontrahenten schon vorab als Fehlgriff im Rahmen der Veranstaltung eingeschätzt, die bei Showtime im Bezahlfernsehen über den Sender geht. Molina wirkt schlichtweg zu klein und zu schwach, um es mit seinem massiven Gegner aufzunehmen und dem Publikum einen interessanten Kampf in Aussicht zu stellen.

Dessen ungeachtet gibt sich Carlos Molina begeistert über das attraktive Vorprogramm im allgemeinen und sein Duell mit Broner im besonderen. Wenngleich sein Gegner zweifellos zäh und robust sei, habe man doch bei dessen Niederlage gegen den Argentinier im Dezember erlebt, was passiert, wenn man ihn unter Druck setzt. Er selbst verfüge über die erforderliche Technik und Schlagwirkung, um Broner zu besiegen, und genau das werde er am 3. Mai unter Beweis stellen.

Um diesen Plan in die Tat umzusetzen, müßte sich Molina freilich in den verbliebenen Wochen der Vorbereitung buchstäblich in einen anderen Boxer verwandeln, dessen Schläge einen Gegner das Fürchten lehren. In seinem letzten Kampf gegen Amir Khan war von solchen Qualitäten jedenfalls nichts zu sehen, und die Bilanz von lediglich sieben vorzeitigen Siegen im Laufe seiner Profikarriere läßt nur denselben Schluß zu, daß Niederschläge nicht gerade seine Spezialität sind. Der Vergleich mit Marcos Maidana hinkt schon deshalb von vornherein, weil der Argentinier für die außergewöhnliche Wucht seiner Volltreffer gefürchtet ist, die im Weltergewicht ihresgleichen suchen.

Adrien Broner hat in diesem Kampf im Grunde nur das Problem, daß er sich von Carlos Molina nicht einmal phasenweise vorführen lassen darf. Sollte ihn dieser schwach eingeschätzte Gegner tatsächlich in Schwierigkeiten bringen, vertiefte dies den Riß in seiner Boxerlaufbahn zu einer tiefen Kluft. In einem solchen Fall wäre er wohl besser beraten, gleich ins Leichtgewicht zurückzukehren und das Halbweltergewicht zu überspringen, da dort höchst gefährliche Rivalen wie Lucas Matthysse oder Danny Garcia warten. Molina ist im Weltergewicht einfach kein ernsthafter Prüfstein für ihn, weshalb es katastrophal für Broner wäre, sollte ihn dieser Gegner besiegen oder ihm auch nur die Hölle heiß machen. [1]

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Erislandy Lara verteidigt seinen Titel gegen Ische Smith

Am 2. Mai und damit eine Nacht vor Floyd Mayweathers Kampf gegen den Argentinier Marcos Maidana verteidigt Erislandy Lara ebenfalls in Las Vegas den WBA-Titel im Halbmittelgewicht gegen Ische Smith. Der Kubaner steht nicht allein mit der Auffassung da, daß sein Gegner im Hard Rock Hotel & Casino allenfalls eine Außenseiterchance hat. Während Lara mit 19 Siegen, einer Niederlage sowie zwei Unentschieden aufwarten kann, hat Smith bislang 25 Auftritte gewonnen, jedoch bereits sechs verloren.

Wie der Kubaner geltend macht, breite sich Ische Smith gerne im Internet aus. Man werde bald sehen, ob er auch so kämpft wie er redet. Er selbst boxe auf einem anderen Niveau, was sein Gegner zu spüren bekommen werde, sobald der Kampf eingeläutet ist. Am 2. Mai werde er Mayweather einen Gefallen tun und Smith in den Ruhestand schicken.

Ische Smith will von solchen Gefahren nichts wissen und schwärmt statt dessen von der Chance, erneut um einen Titel kämpfen zu dürfen. Es sei traumhaft, in seiner Heimatstadt vor allen Fans und seiner Familie anzutreten. Er fühle sich geehrt, zumal er dem Kubaner bereits 2012 einen Kampf angeboten habe. Damals habe sich Erislandy Lara für Freddy Hernandez entschieden, was wohl auch besser für ihn gewesen sei. Nun werde der amerikanische Traum des Kubaners in einem Albtraum enden, nimmt der Außenseiter den Mund gehörig voll. [2]


Fußnoten:

[1] http://www.boxingnews24.com/2014/03/carlos-molina-i-have-the-power-to-beat-adrien-broner/#more-173198

[2] http://www.boxen.de/news/erislandy-lara-vs-ische-smith-am-2-mai-traum-oder-albtraum-31892

29. März 2014