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KOMMENTAR/117: Dystopia - Hätten Täve Schur und Renate Stecher nur die Zeichen der Zeit erkannt ... (SB)



Mal angenommen, wir befänden uns nicht im Jahr 2011, sondern im Jahr 2031 und schauten mit kritischem Abstand auf die gesellschaftlichen Umbrüche und ihnen vorangegangene Schrecknisse zurück: Mit dem Niedergang der USA und ihrer kapitalistischen Kriegswirtschaft, die so viel Leid und Feindseligkeit in die Welt trug, so vielen Menschen Folter und Tod brachte, wurde auch der nach dem 11. September 2001 ausgerufene "Globale Krieg gegen Terrorismus" auf dem Müllhaufen der Geschichte entsorgt. Patriotischer Größenwahn und militärischer Heroismus, wie sie weite Teile der US-amerikanischen Erinnerungs- und Mobilisierungskultur prägten - angefangen von Heldengedenktagen und "Support Our Troops"-Aufrufen bis hin zu den zahlreichen Stars-and-Stripes-illuminierten "Hall of Fames des Sports" und der Bekenntnispflicht für Sportler und Künstler zur offiziellen Kriegspolitik der USA (siehe Blacklisting von Abweichlern) - waren mit der Zeit ebenfalls verödet.

Mit dem Niedergang der letzten "Supermacht" zerfielen auch die westlichen Kriegsallianzen und Vasallensysteme. Ebenso ging die "uneingeschränkte Solidarität", die einst Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) den USA zugesichert hatte und welche die Bundeswehr in den unsägliches Leid verursachenden Afghanistankrieg trieb, in die Brüche.

Mit den Jahren waren die offiziellen Legitimationsformeln für deutsche Auslandseinsätze immer ungeschminkter geworden: Erst wurde die Sicherheit Deutschlands "auch am Hindukusch verteidigt", man sprach von "Friedensmission", "Stabilisierungseinsatz", "Aufbauhilfe" oder von einem "nichtinternationalen bewaffneten Konflikt". Dann räumte man "kriegsähnliche Zustände" ein, sprach von "Kriegen" und schließlich, in aller Offenheit, von "Ressourcen- und Wirtschaftskriegen". Neben Tötungskommandos, die mit dem Recht des Stärkeren in fremde Länder einfielen und deren als "Terroristen" entmenschlichte Bewohner umbrachten, kamen auch immer häufiger ferngesteuerte Drohnen zum Einsatz, die die Opferzahlen unter unbeteiligten Zivilisten sprunghaft ansteigen ließen. Mit vermeintlichen "Präzisionsschlägen" wurden ganze Häuser dem Erdboden gleichgemacht, einschließlich der darin lebenden Familien und Kinder.

Zu den bitteren Lehren der Geschichte zählt, daß kein Krieg auf dem Schlachtfeld beginnt, sondern in den Herzen und Hirnen der Menschen während der sogenannten Friedenszeiten. Dies erfolgt nicht mit dem Holzhammer, sondern schleichend, Stück für Stück. Die Militarisierung deutscher Außenpolitik war im Innern von zahlreichen, den Nationalpathos stimulierenden Kampagnen nach dem Strickmuster "Du bist Deutschland" begleitet gewesen, größtenteils angestoßen von Thinktanks, Bank- und Wirtschaftslobbyisten. Zum einen wurden Sportgroßveranstaltungen dafür genutzt, der Bevölkerung "gesunden Patriotismus" und "unverkrampften Nationalstolz" einzuimpfen. Zum anderen wurde nach dem Vorbild US-amerikanischer "Hall of Fames" in Deutschland ein neuer Heldenkult begründet, der im Frühjahr 2008 in der Einweihung einer Ruhmeshalle des deutschen Sports seinen Ausdruck fand. Dekoriert wurden "Persönlichkeiten, die durch Leistung, Fairplay und Miteinander Vorbild geworden sind", darunter auch Sportler mit NSDAP-Parteibuch sowie Arisierungs- und Kriegsgewinnler.

Nahezu zeitgleich führten die Bellizisten einen neuen Militärorden ein, das "Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit", das "für außergewöhnlich tapfere Taten" im Kriegseinsatz verliehen wurde. Der Soldatentod sollte ebenso zu einem honorablen Produktivfaktor im Wettstreit der Nationen werden, wie es etwa Sporterfolge im internationalen Vergleich sind. 2009 wurde in Berlin ein "Ehrenmal der Bundeswehr" eingeweiht, das dem Krieg gesellschaftlichen Rückhalt, den getöteten Soldaten Achtung, den Hinterbliebenen Trost und den zukünftigen Berufssoldaten Motivation spenden sollte. Weder die Beschlüsse zur Errichtung der "Hall of Fame des deutschen Sports" noch des "Ehrenmals der Bundeswehr" kamen auf demokratische Weise zustande, sie wurden auf höchster (sport-)politischer Ebene initiiert und abgesegnet.

Ja, so war das damals, (fast) alle machten bei der inneren Mobilisierung mit - die SportlerInnen, die FunktionärInnen, die PolitikerInnen, die MedienvertreterInnen, die WissenschaftlerInnen. Selbst als die Bundeswehr, die zu den größten Förderern des deutschen Spitzensports gehörte, im Zuge ihrer Umwandlung zur professionellen Interventionsarmee immer zielgerichteter Werbung mit den Sportsoldaten betrieb, sowie Breiten- und Trendsportveranstaltungen nutzte, um das Interesse der Kinder und Jugendlichen für eine Karriere in der Bundeswehr zu wecken, und schließlich sogar begann, Jugendoffiziere und Wehrdienstberater zu Universitäten und Schulen zu schicken, um mit Unterrichtsmaterialien und Strategiespielen die jungen Menschen für die "Friedens- und Sicherheitsmissionen" der Bundeswehr zu begeistern, gab es nur sporadischen Widerstand in der Bevölkerung. Die große Masse glaubte, in einer Demokratie könne man Sport und Kultur nicht für den Krieg vereinnahmen.

Rückblickend, mit zwanzig Jahren Abstand betrachtet, war es ein Glücksfall der Geschichte, daß die ehemalige Sprint-Olympiasiegerin Renate Stecher (geborene Meißner) und der ehemalige Radsport-Weltmeister "Täve" Schur auf die vorsortierte Kandidatenliste der "Hall of Fame" gesetzt wurden. Vorschlagsrecht hatten neben der Stiftung Deutsche Sporthilfe (DSH), welche die Ruhmeshalle initiiert hatte, der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und der Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS). Eine 28köpfige Jury, darunter viele schwerreiche Repräsentanten aus Staat und Kapital wie Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann, RWE-Konzernchef Jürgen Großmann oder Daimler AG-Chef Dieter Zetsche sowie Partei- und Politstrategen wie Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich, Bundespräsidialamts-Chef Lothar Hagebölling oder Bundestagssportausschuß-Chefin Dagmar Freitag, nahm die abschließende Nominierung vor. Sport- und Talkshowmoderator Johannes B. Kerner, der zur Weihnachtszeit 2010 eine Spezial-Sendung mit dem ehemaligen Verteidigungsminister (Ex-Dr.) Karl-Theodor zu Guttenberg in einem afghanischen Feldlager der Bundeswehr veranstaltet hatte, die auf sportlich-emotionale Weise für die Arbeit der deutschen Soldaten warb, stand plötzlich nicht mehr auf der Jury-Liste. Vermutet wurde damals, daß die "Verbindung" zwischen Sporthilfe-Aufsichtsrat Kerner und seinem Freund, Ex-Manager und -Geschäftspartner, Sporthilfe-Chef Werner E. Klatten, die beide ein profitables Interesse daran hatten, daß Sportler in der Öffentlichkeit als "Vorbilder" aufgebaut und wahrgenommen wurden, nicht zu offensichtlich werden sollte.

Der Nominierung war noch eine Überprüfung der Kandidaten durch die Stasi-Unterlagenbehörde vorgeschaltet (angeblich "freiwillig", wer sich weigerte, fiel durchs Rost). Da es für westdeutsche Funktionsträger keine vergleichbare Einrichtung zum Check belastender Kalter-Kriegs-Unterlagen gab, wie sie etwa in den Ämtern von Verfassungsschutz oder Bundesnachrichtendienst zu vermuten gewesen waren, wurden alle Kandidaten einseitig über den Stasi- und Doping-Löffel der Gauck/Birthler/Jahn-Behörde balbiert. In offiziellen Darstellungen ging man seinerzeit noch davon aus, daß es sich bei der Stasi-Unterlagenbehörde um keinen "Jagdverein gegen Ostdeutsche" handelte.

Aus heutiger Sicht grotesk, doch damals entzündeten sich die Kontroversen, wer in die Hall of Fame einziehen sollte, nicht daran, welche gesellschaftshygienischen Funktionen solche Ruhmeshallen für den aktuellen politischen Herrschaftsdiskurs hatten, sondern auf dem Nebenkriegsschauplatz des sogenannten Dopings. Man erinnere sich: Damals lief eine Gruppe von DDR-Dopingopfern gegen Renate Stecher und Täve Schur Sturm, obwohl Doping in aller Welt gang und gäbe war und seine Duldung wie Verfolgung zur Systemlüge des Hochleistungssports in Ost, West oder sonstwo gehörte, die auch dadurch nicht besser wurde, daß man nach dem Wegfall der politischen Blockkonfrontation unter dem Vorwand einer rigorosen Antidopingbekämpfung globale Überwachungs- und Kontrollsysteme einführte, die die Athleten bis aufs Blut kujonierten. Heute wissen wir, für was der Doping-Legalismus wirklich gut war: Er wurde zum Treibriemen für repressive Sozialkontrolle gegen alles, was in biologischer, gesundheitlicher, sozialer und ökonomischer Hinsicht von der wissenschaftlich und rechtlich verbürgten Herrschaftsnorm abwich, mithin als verdächtig indiziert und als betrügerisch kriminalisiert werden konnte. Dem Kesseltreiben gegen Spitzensportler folgten später bekanntlich die Hexenjagten auf Hartz-IV-Empfänger mit "zu wenig Leidensdruck", "vermittlungsresistente" ALG-Bezieher, Umweltsünder, Nahrungs- und Energieverschwender, Wut- und Protestbürger, Non-Embedded-Journalisten sowie Kontrollverweigerer (nach flächendeckender Einführung von Urin- und Bluttests, später auch Gentests für Jobsuchende; siehe die Anfänge bei Bayer AG und Daimler AG [1]).

Natürlich wurde damals auch die Hall of Fame des Sports nicht grundsätzlich in Frage gestellt. Auch die DDR-Dopingopfer begrüßten den Aufbau, obwohl sie im krassen Widerspruch zu ihrer eigenen Kritik am "Rekord- und Medaillenwahn" oder am "vergiftete(n) Business-Sport in Deutschland" stand. Man hatte keinen Blick für das Offensichtliche, das sich beängstigend am Horizont abzeichnete und mit dem man lieber nicht in Berührung kommen wollte. Statt dessen wurden geschichtspolitische Schein-Debatten im virtuellen Raum des Internets inszeniert, wie man sie zur Dämonisierung der DDR einerseits und für den künftigen Kriegskurs Deutschlands, schon damals drittgrößter Rüstungsexporteur der Welt, andererseits gebrauchen konnte. Erst sehr viel später, als die Bundeswehr im Rahmen der sogenannten EU-Battle Groups (siehe Weißbuch der Bundeswehr) "Hungeraufstände" und "Krisenherde" gewaltsam niederkämpfte sowie "freie Marktzugänge" in aller Welt herbeibombte, kam vereinzelt die verschämte Frage auf, ob man Sportler, die im Sold der Armee gestanden oder Unterstützungsleistungen durch die Bundeswehr erhalten hatten, zu Vorbildern für "Leistung, Fairplay und Miteinander" erklären und in die Ruhmeshalle aufnehmen könne. Doch diese Stimmen wurden in einer versporteten Gesellschaft, die ihre "Körperlaboratorien", um einen einseitig gegen den DDR-Sport in Stellung gebrachten Begriff der DDR-Dopingopfer aufzunehmen, immer perfekter den kommerziellen Markterfordernissen anpaßte, kaum wahrgenommen. Die Lobbyisten der Hall of Fame waren ja auch gar nicht angetreten, die politischen Unterschiede zwischen Hitler-Deutschland, BRD und DDR in einer offenen und für sie womöglich nachteiligen Weise zu diskutieren oder gar die (unversöhnlichen) Widersprüche zwischen den Gesellschaftsordnungen herauszustellen, sondern im Gegenteil, die Unterschiede bis zur Unkenntlichkeit nach dem Motto "wir waren doch alle erfolgreiche Sportler" zu vernebeln.

Weil es sich bei der Hall of Fame von Beginn an um hollywoodeskes Geschichtsmarketing handelte, sponsert by adidas, konnten die DDR-Dopingopfer in einem offenen Brief (28.04.2011) dem ehemaligen Radfahrer Täve Schur auch possenhaft vorhalten, er sei als "hochdekorierter Sportheld" eine "zentrale Propagandafigur des kriminellen DDR-Sports" gewesen. Als ehemaliger Abgeordneter in der Volkskammer der DDR und sportpolitischer Sprecher der SED-Nachfolgepartei PDS habe er bei der Aufarbeitung "der schweren Hypotheken des DDR-Sports gegen die Aufklärung des Körperlaboratoriums DDR wie gegen eine Entschädigung der Opfer des DDR-Sports votiert", schrieben die notgepeinigten DDR-Dopingopfer, die damals infolge ihrer Körperschädigungen um angemessene Rentenansprüche kämpften, welche ihnen der deutsche Siegerstaat vorenthielt bzw. wohl nur zum Preis gewähren wollte, wenn sie erbittert Front gegen die untergegangene DDR machten und sich dem staatsautoritären Antidopingkampf andienten. Bezeichnenderweise reproduzierte der "säubernde Sport" in vielerlei Hinsicht jene Stasi-Methoden, die DDR-Dopingopfer einst selbst erlitten hatten und die von ihnen heftig kritisiert wurden. Auch dieser Widerspruch machte die DDR-Dopingopfer höchst unglaubwürdig, zumal von ihnen nie ein kritisches Wort gegen die inquisitorischen Praktiken des Antidopingkampfes an die Öffentlichkeit gelangte, dafür aber um so mehr pauschale Anschuldigungen, alle Athleten seien Betrüger (siehe die Brillen-Aktion "I don't want to see cheats" bei der Leichtathletik-WM 2009 in Berlin).

Renate Stecher bezichtigten die DDR-Dopingopfer, "ihre vergiftete Vergangenheit" kategorisch zu verleugnen, obwohl es Belege auf Dopingmißbrauch gäbe (die allerdings nicht hieb- und stichfest waren, selbst die Birthler-Behörde konnte ihr offensichtlich keinen Strick daraus drehen). Daß der "saubere" Antidopingkampf schon damals die ersten Suizide unter verfolgten Athleten produzierte, gehörte indessen nicht zu den Geschichts-Verleugnungen, die sich die DDR-Dopingopfer ans Revers heften wollten. Gleichwohl spuckten sie Gift und Galle gegen alle, die nicht wie sie selbst schwarzweißmalendes Opfer-Outing betrieben und sich nicht dem Irrtum hingaben, es könne eine "Aufarbeitung des DDR-Sports" geben, die frei von wendepolitischen Opportunismen und siegerjustiziellen Vergeltungen wäre.

Täve Schur und Renate Stecher jedenfalls weigerten sich damals, in die Hall of Fame einzuziehen. Eben deshalb, weil sie nicht den Köder gleichmachender Geschichtsverklärung schluckten und anders als viele Wendegewinner unbestechlich in ihrer Haltung blieben, setzten sie dem DDR-Sport ein Denkmal. Gerade noch rechtzeitig hatte der zweimalige Gewinner der Friedensfahrt Täve Schur, der sich zeitlebens dafür eingesetzt hatte, daß von deutschem Boden nie wieder Krieg ausgehen sollte, erkannt, welchen Zielen eine von Staat und Kapital gestiftete Hall of Fame wirklich diente. Dabei mußte insbesondere der überzeugte Sozialist Täve Schur über seinen eigenen Schatten springen, denn wie jeder Vollblutsportler fühlte auch er sich zutiefst geehrt, daß seine herausragenden sportlichen Leistungen wertgeschätzt und ihm als Ostsportler, unabhängig von politischen Tönungen, Respekt gezollt werden sollte. Dem weitverbreiteten Vorurteil gegen SpitzensportlerInnen, daß sie nur an Ruhm und Erfolg interessiert seien, lieferten Stecher und Schur mit ihrer ablehnenden Haltung eine Antithese, die auch leistungssportkritischen Geistern Respekt abnötigte.

Indes, leider hat sich auch der Kommentator zu einer Geschichtsklitterung hinreißen lassen. Der letzte Absatz ist fabuliert. Auch Renate Stecher und Täve Schur wollten sich die Absolution durch den kapitalistischen Siegerstaat holen, nachdem dieser gut zwei Jahrzehnte auf den DDR-Sport eingedroschen hatte. Beide nahmen wohl an, und mit ihnen "jene ostdeutschen Bürger, die dem vermeintlichen Sportwunder DDR hinterhertrauern" (Deutschlandfunk), dem Sport in der DDR würde ausgleichende Gerechtigkeit widerfahren und die Kalten Krieger der Postwendezeit hätten ideologisch abgewirtschaftet. Welch fataler Irrtum: Während die 61jährige Renate Stecher ihren Ehrenplatz bekam (vorbehaltlich der Regelung, daß sie und andere abserviert würden, falls eindeutige Dopingbelege auftauchten), wurde dem 80jährigen Täve Schur, der weder für die Stasi gearbeitet hatte noch dopingbelastet war, wie die Partei Die Linke in einer Stellungnahme rekurrierte, die Tür vor der Nase zugeknallt. Hätte er sich zwei namentlich nicht genannte Sportler(-innen?), die freiwillig auf die Ehrung verzichtet haben sollen, zum Vorbild genommen, wäre Schur gar nicht erst wie ein politischer Verbrecher mit abweichender Meinung vorgeführt worden. Anders als der durch das Nazi-Fallbeil ermordete Ringer und Kommunist Werner Seelenbinder, der posthum für eine Heldenhalle vereinnahmt worden war, die ihn in eine Galerie mit NSDAP-Parteigängern stellte, hätte sich Schur auf selbstbestimmte Weise der Nominierung verweigern können.

Es sollten viele Jahre und noch mehr Leid ins Land ziehen, ehe die Menschen begriffen, daß die Leistungen der Athleten für sich sprechen und eine lebenswerte Gesellschaft keines sportlichen Heldenkults nach Vorbild der USA und nach Gnaden von Ackermann und Co. bedarf.

Anmerkung:

[1] Bayer AG und Daimler AG wurde 2002 bzw. 2011 der "BigBrotherAward" verliehen. Bayer hatte für Auszubildende zur Identifikation von Drogenkonsum Urintests verlangt. Daimler erhielt den Negativpreis stellvertretend für Unternehmen, die für alle BewerberInnen bei Einstellungsuntersuchungen Blutproben vorschreiben. Bayer und Daimler sind große Spitzensportförderer.

16. Mai 2011