Schattenblick →INFOPOOL →TIERE → TIERSCHUTZ

TIERHALTUNG/394: Aktion - "Ei, Ei, Ei - Hühnerquälerei" (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes vom 13. Dezember 2006

Ei, Ei, Ei - Hühnerquälerei


Mit einer Aktion vor dem Brandenburger Tor hat der Deutsche Tierschutzbund seine Forderung nach Kennzeichnung von tiergerecht erzeugten Produkten untermauert. Anlass ist ein aktueller Antrag der Bundestagsfraktion "Bündnis 90 / Die Grünen", in dem die Kennzeichnung von Ei-Produkten nach Tierhaltung gefordert wird.

"Wir begrüßen jede parlamentarische Initiative und erwarten, dass sich dem vorliegenden Antrag alle Bundestagsfraktionen anschließen", erklärt Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Über 80 % der Bevölkerung lehnen die Käfighaltung von Legehennen ab. Das ist ein unumstößliches Votum der Wählerinnen und Wähler, so Apel. Bis es zu einer Kennzeichnung kommt, appelliert der Deutsche Tierschutzbund an die Verbraucherinnen und Verbraucher, auf Fertigprodukte mit Eiern zu verzichten. Das Motto ist: Kein Ei mit der 3 in die Weihnachtsleckerei.

Der Verbraucher muss sehen, was er kauft. Wo Tierqual drin ist, sollte auch Tierqual draufstehen, so der Deutsche Tierschutzbund. Gefordert wird eine verlässliche Kennzeichnung, bei der auch deutlich wird, aus welcher Tierhaltung das Lebensmittel oder die Zutaten kommen. Dann kann der Verbraucher seine Macht auch nutzen, betont der Deutsche Tierschutzbund. Das gilt im Besonderen für die Produkte mit Eiern aus der Käfighaltung.

Die auch auf Druck des Deutschen Tierschutzbundes seit 2004 vorgeschriebene Kennzeichnung von verpackten Schaleneiern mit der 0 für Bio, 1 für Freiland, 2 für Bodenhaltung und 3 für Käfighaltung ist eine Erfolgsgeschichte. Die Umsatzzahlen der Produkte aus artgerechten Haltungssystemen steigen gegenüber denen der Eier aus der Käfighaltung stetig an. Das beweist, so der Deutsche Tierschutzbund, dass der Verbraucher seine Macht nutzt, wenn die Produkte klar gekennzeichnet sind. Ob Eierlikör, Fertignudeln oder Fertigkuchen: Jährlich werden fast fünf Milliarden Eier aus der Käfigqualhaltung verarbeitet, ohne dass der Verbraucher dies erkennt. Um nur einige Beispiele zu nennen: Die Firma Birkel Teigwaren GmbH verarbeitet täglich rund 500.000 Eier. Eine Konditorei der Firma Coppenrath wird jeden Tag mit einem Tanklastzug voll Flüssigei beliefert. Dieser ist gefüllt mit 20.000 Litern, das sind ca. 600.000 Eier. Für Eierlikörprodukte der Marke Verpoorten sind es am Tag vermutlich sogar mehrere Millionen Eier.

Der Deutsche Tierschutzbund fordert zudem eine Kennzeichnung für alle Produkte. Was für die Eier gelten soll, muss auch für die qualvolle Haltung von Schweinen, Rindern oder Geflügel auf Spaltenboden oder in Dunkelställen gelten, stellt Europas größte Tier- und Naturschutzorganisation klar.


*


Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 13. Dezember 2006
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn,
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41,
E-Mail: presse@tierschutzbund.de,
Internet: www.tierschutzbund.de