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TIERHALTUNG/460: Tierschutzbund appelliert an Handel - Keine Käfigeier mehr! (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 25. November 2008

Tierschutzbund appelliert an Handel - Keine Käfigeier mehr!


Der Deutsche Tierschutzbund hat den Handel aufgefordert, spätestens ab Januar 2009 konsequent auf das Angebot von Eiern aus der Käfighaltung zu verzichten. Europas größte Tier- und Naturschutzdachorganisation hat die führenden Discounter und Handelsketten angeschrieben und um Stellungnahme gebeten, wie diese ab Januar mit ihrem Eierangebot verfahren werden. "Viele Handelsketten haben bereits im Vorfeld erklärt, dass sie den Eiern mit der 3, auch denen aus dem Kleingruppenkäfig, keine Chance mehr einräumen", so Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. "Klar ist aber auch, dass die, die nicht verzichten wollen, sich auf Protest einstellen müssen", stellt Apel fest.

"Es geht nicht nur darum, keine Käfigeier aus dem Ausland zu importieren, die aus in Deutschland ab 2009 verbotenen Haltungssystemen stammen. Sondern auch um die in Deutschland weiter zugelassenen Kleingruppenkäfige. Diese sind nichts anderes als eine tierquälerische Käfighaltung. Daher gilt auch weiter für Eier aus Käfigen: Boykottieren!", so Apel.

Auch wenn es die Geflügelwirtschaft anders darzustellen versuche: In den Kleingruppenkäfigen ist keine tiergerechte Haltung möglich. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass die Hennen aufgrund des geringen Platzangebotes die Strukturen nicht nutzen können und so Grundbedürfnisse wie Scharren und Sandbaden nicht befriedigt werden. Auch ein ungestörtes Ruhen der Hennen ist nicht möglich, weil sie im Käfig nur wenige Zentimeter über dem Boden angebracht sind. Dadurch sind aktive Hennen gezwungen, die Sitzstangen als Weg zu benutzen und stören so ruhende Legehennen erheblich. Zudem begünstigt die Position der Sitzstangen das Bepicken der Kloake von ruhenden Tieren.

Damit sind die Forderungen einer tiergerechten Legehennenhaltung nach dem Bundesverfassungsgericht immer noch nicht erfüllt. Dieses hatte 1999 geurteilt, dass die Käfighaltung nicht mit dem Tierschutzgesetz zu vereinbaren ist, weil Legehennen im Käfig nicht einmal ungestört ruhen können.

Der Deutsche Tierschutzbund appelliert zugleich an die Bürger, allen Eiern aus Käfigproduktion die rote Karte zu zeigen. "Sie haben es in der Hand, ob Legehennen in Deutschland in Zukunft festen Boden unter den Füßen und Freiraum haben oder ob sie weiterhin in Drahtgitterkäfigen ihr Dasein fristen müssen", so Apel abschließend.


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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 25. November 2008
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. November 2008