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ATOM/678: Gorleben-Gegner machen sich auf zum Tag der Offenen Tür des BfS (BI Lüchow-Dannenberg)


Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V. - Pressemitteilung vom 2. Juni 2009

Heikle Fragen an das Bundesamt für Strahlenschutz

Gorleben-Gegner machen sich auf den Weg zum Tag der Offenen Tür des BfS


Am kommenden Samstag wird das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) für die Öffentlichkeit die Tore öffnen. Die Gorleben-Gegner reisen nach Salzgitter an: 'Wir müssen keinen Zaun überwinden, das ist praktisch. Denn wir wollen Antworten auf drängende Fragen', sagte ein Sprecher der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI).

Einem Interview der Frankfurter Rundschau vom 2.06.09 mit dem Präsidenten des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS), Herrn Wolfram König, sei zu entnehmen, dass die Kosten für die Erkundung eines nuklearen Endlagers bei lediglich 400-500 Mio. Euro liegen.

Frage Nummer eins: 'Heißt das, dass in Gorleben bisher tatsächlich schon rund 1 Mrd. Euro allein für den Ausbau als nukleares Endlager aufgewandt wurden? Ohne atomrechtliches Genehmigungsverfahren und unter Ausschluss der Öffentlichkeit?'

Das BfS werbe für Transparenz und Bürgerbeteiligung bei der Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle, aber es würden eindeutig Fakten geschaffen. 'Was hat das mit Transparenz zu tun?' fragt die BI. Die Gorleben-Gegner bitten deshalb um eine präzise Kostenaufstellung zu Gorleben: 'Wie hoch waren die Kosten für die Erkundung, mit welcher Summe schlug der Ausbau zu einem geplanten Endlager zu Buche?'

Außerdem fordert die BI die Öffentlichkeit darüber aufzuklären, welche Gründe die Vorläuferbehörde des BfS, die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB), Mitte der 80er Jahre anführte, um 'Parallelbohrungen' zu Gorleben durchzuführen, also nicht mehr allein auf Gorleben zu setzen. 'Wir haben das Bundesamt bereits zweimal ersucht, diese Gründe darzulegen. Das BfS aber hüllt sich in Schweigen.' Nun drängt die BI: 'Wer war politisch verantwortlich für den 'Maulkorb', den die Bundesregierung zu jener Zeit der PTB verpasste, um kritische Äußerungen über Gorleben zu unterbinden?' Das BfS solle die Protokolle jener sagenumwobenen Erstfassung der PTB vorlegen, die später dann nach dem Einspruch aus dem Forschungs- und Innenministerium kassiert bzw. umgeschrieben wurde.

Die Gorleben-Gegner wollen sich nicht länger hinhalten lassen:' Die Antwort holen wir uns am kommenden Samstag, am Tag der Offenen Tür des BfS in Salzgitter ab.'

http://www.bi-luechow-dannenberg.de/chronologisch/pressemitteilungen/heikle-fragen-an-das-bundesamt-
fur-strahlenschutz-gorleben-gegner-machen-sich-auf-den-weg-zum-tag-der-offenen-tur-des-bfs#more-691


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Quelle:
Pressemitteilung, 02.06.2009
Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
Rosenstr. 20, 29439 Lüchow
Tel. 05841/46 84, Fax: 05841/31 97
Internet: www.bi-luechow-dannenberg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Juni 2009