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ATOM/1059: Offenhaltungsbetrieb - Gorleben wird im Spiel belassen (BI Lüchow-Dannenberg)


Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V. - Pressemitteilung vom 25. Juni 2014

Offenhaltungsbetrieb:
BI: Kostengünstige Variante, um Gorleben im Spiel zu belassen

Publiziert 25. Juni 2014



Der gesamte Erkundungsbereich I im Salzstock Gorleben wird von allen Betriebseinrichtungen und -anlagen geräumt, Bohrlöcher werden verfüllt und dann so abgesperrt, dass dieser Bereich nicht mehr betreten werden kann. Das erklärte Peter Hart, Leiter der Abteilung Nukleare Ver- und Entsorgung im Bundesumweltministerium, am Montagabend auf einer öffentlichen Ratssitzung in Gartow. Ein entsprechender Antrag auf Genehmigung des Hauptbetriebsplans für diesen "Offenhaltungsbetrieb" im Salzstock Gorleben sei in Vorbereitung und werde kurzfristig eingereicht.

"Was im ersten Moment wie eine positive Nachricht klingt, entpuppt sich bei näher Betrachtung als die kostengünstige Variante bei der Offenhaltung Gorlebens als mögliches Atommüllendlager", unterstreicht die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V. (BI).

Hart selbst stellte heraus, dass 14 Varianten untersucht wurden und betonte: "So haben wir uns für die Variante entschieden, die uns die größtmöglichste Flexibilität erlaubt." BI-Sprecher Wolfgang Ehmke hält dagegen: "Wir fordern den Rückbau und die Verfüllung der Stollen und Schächte mit dem aufgehaldeten Salz."

Ungefähr zwei Jahre werde es dauern, bis alle Betriebseinrichtungen- und Anlagen inklusive der Versorgungsleitung entfernt und die Tiefbohrlöcher verfüllt sind. Die Stollen im Erkundungsbereich I sollen demnach auch nicht mehr von Salzgestein freigeräumt werden. Die BI erinnert: Während der Zeit des Endlagermoratoriums von 2000 - 2010 wurden nach Angaben des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) 11.013 Tonnen Salz zutage gefördert und auf der Salzhalde abgelagert. Das Salzhaufwerk war als Folge des untertägigen Gebirgsdrucks angefallen durch das Entfernen von losen Gesteinsstücken an Firste und Stößen.

Martin Donat, der BI-Vorsitzende erklärte: "Letztendlich haben die Betreiber alles erreicht, was sie wollten. Alle Optionen bleiben weiterhin offen. Deswegen beruhigt uns die Entscheidung für diese Variante gar nicht."

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Quelle:
Pressemitteilung, 25.06.2014
Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
Rosenstr. 20, 29439 Lüchow
Tel. 05841/46 84, Fax: 05841/31 97
E-Mail: buero[at]bi-luechow-dannenberg.de
Internet: www.bi-luechow-dannenberg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Juni 2014