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INITIATIVE/379: Hummelseminar im Nationalparkhaus Sankt Andreasberg (Nationalpark Harz)


Nationalpark Harz - Presse-Information, 8. Dezember 2014

Erstes Hummelseminar im Harz

Nationalparkhaus Sankt Andreasberg als Schulungsort für Mitarbeiter im Projekt "Hummelschutz in Niedersachsen"



Hummeln gehören zu den beliebtesten Tieren überhaupt. Sie brummen durch unsere Gärten, besorgen wichtige Bestäubungsarbeiten, sehen hübsch bunt aus und tun keinem etwas. Leider ist die Idylle nicht ungetrübt, viele Hummelarten sind seit Jahren gefährdet und im Rückgang begriffen.

Foto: © Walter Wimmer

Erdhummel beim Pollensammeln in einer Schlafmohnblüte
Foto: © Walter Wimmer

Die häufigen Arten, wie Erd-, Stein-, Garten- und Ackerhummel kennt fast jeder, aber die seltenen, hauptsächlich offenlandbewohnenden Arten sind weitgehend unbekannt und leider auch zum Teil sehr schwer zu bestimmen. Um die seltenen Hummelarten geht es in dem NABU-Projekt "Hummelschutz in Niedersachsen", gefördert von der Bingo-Umweltstiftung.

Ehrenamtliche an Mikroskopen bei der Schulung - Foto: © Martin Franke

Bei dieser Schulung ging es in erster Linie um die Vermittlung von Kenntnissen zur Bestimmung von Hummeln im Gelände, einige Arten lassen sich aber nur am Stereomikroskop unterscheiden.
Foto: © Martin Franke

Dieses Projekt, das der NABU Niedersachsen mit dem Wildbienenspezialisten Rolf Witt durchführt, dient der Erfassung von seltenen Hummelarten und der Verbesserung ihrer Lebensgrundlage. Leider ist die Artenkenntnis über diese Wildbienengruppe in Niedersachsen nicht weit verbreitet, sodass hier Hilfe dringend geboten ist. Erst wenn weitere Ergebnisse vorliegen, können Fördermaßnahmen umgesetzt werden. So sind Mooshummel, Sandhummel & Co. in erster Linie von einem reichen Blütenangebot bis in den Spätsommer auf extensiv bewirtschafteten Flächen mit Nistmöglichkeiten in naturnahen Randstreifen abhängig. Strukturen, die die sympathischen Pelzträger in unserer Landschaft immer seltener finden.

"Wir schulen hier heute zehn wissbegierige Ehrenamtliche aus dem Harz und dessen Vorland", freut sich Projektleiter Rolf Witt, der auch in anderen Regionen des Landes auf rege Beteiligung hofft, um den Kreis aktiver Hummelschützer zu vergrößern.

Um landesweit ein Netz von Hummelfachleuten aufzubauen, bietet der NABU Niedersachsen für seine ehrenamtlichen Projektmitarbeiter in ganz Niedersachsen Seminare an, um die Artkenntnis zu fördern, Problembewusstsein zu erzeugen und den dramatischen Rückgang unserer Hummeln zu stoppen.

Sankt Andreasberg machte hier den Auftakt von einer Reihe von Schulungen, die in den kommenden Monaten an dezentralen Lernorten durchgeführt werden.

Wer sich für das Projekt interessiert und Lust hat, mit zu machen, kann sich informieren unter
www.NABU-niedersachsen.de, oder direkt, bei:
Martin Franke, martin.franke@NABU-niedersachsen.de
oder (0511) 91 105.14

Folgende Termine stehen bereits fest:
17.1.2015 in der Grünen Schule im Botanischen Garten mit dem NABU Oldenburg, und am 15.2.2015 in der Alten Feuerwache beim NABU Laatzen.

schon gesehen?
Niedersachsens "Schneckenseite":
http://niedersachsen.nabu.de/tiereundpflanzen/schnecken/

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Quelle:
Pressemitteilung, 08.12.2014
Nationalpark Harz
Abt. Presse, Marketing & Regionalentwicklung
Lindenallee 35, 38855 Wernigerode
Tel. 03943/5502-32
E-Mail: info@nationalpark-harz.de
Internet: www.nationalpark-harz.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Dezember 2014