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VÖGEL/713: NABU stellt Ergebnisse der "Stunde der Gartenvögel" in Hamburg vor (NABU HH)


NABU Landesverband Hamburg - 31. Mai 2011

NABU stellt Ergebnisse der "Stunde der Gartenvögel" in Hamburg vor


Nach Auswertung von rund 650 Einsendungen mit über 12.000 Vogelbeobachtungen in Hamburg hat der NABU nun die Ergebnisse der diesjährigen Vogelzählung vom vergangenen Maiwochenende bekannt gegeben. Demnach konnte sich die Amsel trotz leichter Einbußen auf Platz 1 behaupten. Der Haussperling hingegen rückte von Platz 6 (2010) auf Platz 3 vor und verdrängte die Blaumeise auf Platz 4.

"Insgesamt finden wir unter den ersten 10 Plätzen seit Jahren die gleichen Vogelarten", fasst Ornithologe Sven Baumung die Ergebnisse zusammen. "Die Steigerung des Haussperlings ist aber sicher nicht so stark, wie es zunächst aussieht." 2009 wurden noch pro Garten durchschnittlich 1,83, 2010 1,26 und 2011 2,13 Sperlinge gezählt. Baumung: "Das ist keine wirklich große Steigerung und sicher kein Zeichen für eine generelle Verbesserung der Situation des Spatzes. Vielmehr sind andere Vögel wie die Blaumeise nicht so häufig gemeldet worden." Auch bundesweit nahmen die Beobachtungen des Haussperlings zu: Er erzielte sein zweitbestes Ergebnis seit Beginn der Vogelzählaktion vor sieben Jahren. Ob es sich bei dem erhöhten Vorkommen des zuletzt von Jahr zu Jahr abgenommenen Haussperlings tatsächlich um eine Trendumkehr handelt, bleibe abzuwarten, so der NABU. Dies könnten erst die Ergebnisse der nächsten Jahre zeigen.

Zu den aktuellen Trends in nahezu allen Bundesländern zählt der Rückgang von Amseln. "Wegen der extremen Trockenheit finden Amseln kaum noch Regenwürmer, ihre wichtigste Nahrung für die Jungvögel. Die Erde ist knochentrocken, darum ziehen sich die Würmer in tiefere Bodenschichten zurück - das sind schlechte Voraussetzungen für den Bruterfolg", begründete NABU-Vogelschutzexperte Markus Nipkow die Zahlen. Auch Stare, Mauersegler und Mehlschwalben wurden diesmal in größerer Zahl beobachtet, während der Buchfink deutlich seltener zu hören oder zu sehen war. Die Ursachen für dessen Rückgang, der sich bereits seit 2005 abzeichne, seien noch unklar.

Der NABU und der Mitveranstalter Landesbund für Vogelschutz lobten das Engagement der vielen tausend Vogelfreunde, die sich eine Stunde Zeit genommen hatten und mit großer Sorgfalt ihre Beobachtungen aus Dörfern und Städten festhielten und den Umweltverbänden meldeten. Vorbild sei der britische "Big Garden Birdwatch", der nach mehr als 30 Jahren über Veränderungen häufiger Vogelarten recht genau Auskunft geben könne. "Überdies weckt unser Aufruf bei vielen eine regelrechte Begeisterung für die Vogelwelt, was nicht zuletzt eine wichtige Voraussetzung für erfolgreichen Vogelschutz ist", so Nipkow.

Detaillierte Ergebnisse in Hamburg gibt es unter www.NABU-Hamburg.de.


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Quelle:
Pressemitteilung, 31.05.2011
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Hamburg
Osterstraße 58, 20259 Hamburg
Tel.: Tel. 040/69 70 89-12, Fax 040/69 70 89-12-19
E-Mail: NABU@NABU-Hamburg.de
Internet: www.NABU-Hamburg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Juni 2011